Erwerbsarbeit wird unbefriedigend: Männer trifft es schlimmer als Frauen

Geht den Deutschen die Erwerbsarbeit aus, suchen sie sich ihre Erfolgserlebnisse in der Familie, der Gartenarbeit, aber auch in der persönlichen Weiterbildung. Das zumindest ergibt eine Studie des BAT Freizeit-Forschungsinstituts, bei der im Mai/Juni 1999 3.000 Personen ab 14 Jahre zu ihrem Freizeit- und Arbeitsverhalten befragt wurden. Die Gründe liegen für die Forscher auf der Hand: Die neuen Beschäftigungsmöglichkeiten in Haus, Garten und Weiterbildungsinstituten machen ihrer Ansicht nach Spaß und haben Sinn.
Das Heer der Unzufriedenen in der Arbeitswelt dagegen wird immer größer, lässt sich aus den Ergebnissen der Studien folgern. Zwischen dem Arbeitnehmerwunsch und der Arbeitswirklichkeit liegt nämlich eine große Kluft: 40 Prozent der Befragten verstehen unter beruflicher Karriere, ihre eigenen Ziele und Vorstellungen verwirklichen zu können. Lediglich 20 Prozent von ihnen haben in ihrem derzeitigen Job auch die Chance dazu. Erfolgserlebnisse zu haben und anerkannt zu werden ist für 41 Pozent der Befragten ein wichtiger Faktor für die Selbstverwirklichung im Beruf, der jedoch nur 25 Prozent von ihnen auch vergönnt ist.
Mit der Sinnkrise im Job werden laut Studie die Frauen besser fertig als die Männer. Das liegt nach Ansicht der Forscher daran, dass Frauen Erfolgserlebnisse in der Familie höher bewerten als Männer. So geben 75 Prozent der weiblichen Befragten an, dass Hausarbeit, Familienarbeit und Kindererziehung mit Leistung zu tun haben, während von den männlichen Befragten nur 56 Prozent dieser Ansicht sind. Bei der Einschätzung des Zusammenhangs von Erwerbsarbeit und Leis-tung ergibt sich bei Frauen und Männern mit jeweils 66 Prozent das gleiche Bild.
Die gesamte Studie ist für 98 Mark erhältlich.