Die Lücke in der Wissensvermittlung an deutschen Hochschulen beim Thema Existenzgründungen zu schließen, ist das Ziel einer kürzlich gestarteten Initiative zur Errichtung von entsprechenden Lehrstühlen. Ins Leben gerufen vom Bundesministerium für Wirtschaft in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Ausgleichsbank sollen die neu einzurichtenden Existenzgründungslehrstühle dafür sorgen, Studenten Anstöße und entsprechendes Rüstzeug für den Weg in die Selbständigkeit zu geben. 'Die Selbständigkeit muß als Alternative zur Karriere in Großunternehmen vermittelt werden', erklärt der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung und Parlamentarische Staatssekretär Dr. Heinrich L. Kolb den Hintergrund des Projektes.
Der erste Stiftungslehrstuhl an der hessischen European Business School nimmt bereits in diesem Wintersemester seine Arbeit auf. Für das Sommersemester 1998 ist der Start der sogenannten Unternehmer-Universität in Witten-Herdecke geplant, einem 'Institut für Familienunternehmen', das mit drei Lehrstühlen von der Deutschen Bank finanziert wird. 'Das neue Konzept zielt primär auf die über 240.000 Familienunternehmen in Deutschland ab, in denen in den nächsten fünf bis zehn Jahren eine Regelung der Nachfolgeproblematik ansteht', erklärt Prof. Dr. Gerd Walder von der Uni Witten-Herdecke den Ansatz. Das über ein Jahr dauernde Ausbildungsprogramm will Nachwuchsunternehmer praktisch auf die Führung des Familienbetriebes vorbereiten.
Ein Anfang ist also gemacht. Um jedoch mit den USA gleichzuziehen, benötigt Deutschland nach Ansicht des Mittelstandsbeauftragten Kolb etwa 50 Lehrstühle in diesem Bereich. 'Wieviele Lehrstühle insgesamt an deutschen Hochschulen eingerichtet werden können, hängt letztlich auch von der Bereitschaft der Wirtschaft ab, als Sponsoren die Anschubfinanzierung zu übernehmen.'
Neues von der Bundesanstalt für Arbeit
• Gleich mit zwei neuen Angeboten wartet die Bundesanstalt für Arbeit auf. Ab sofort gibt es ein gemeinsames Stellenangebot für Fach- und Führungskräfte in Deutschland und Österreich. Arbeitssuchende in beiden Ländern können sich per Knopfdruck einen Überblick über sämtliche Stellenangebote im jeweiligen Nachbarland verschaffen. Im Internet sind die Stellen unter http://www.arbeits-amt.de abrufbar.
Ab März 1998 soll es zudem Arbeitgebern möglich sein, via Internet beim Arbeitsamt gemeldete Bewerber rund um die Uhr vom Schreibtisch aus auszuwählen. Dieser sogenannte Arbeitgeber-Informations-Service soll den Stellen-Informationsdienst ergänzen.