Im Coaching wird viel geredet – geschossen eher selten. Dabei könnte sich das lohnen: Das intuitive Bogenschießen nämlich kann Coaching- und Beratungsprozessen einige nützliche Impulse geben. Als methodisches Medium fördert und aktiviert dieses konzentrierte Schießen ohne technische Hilfsmittel rekognitive Prozesse, also das Wiedererkennen bestimmter Verhaltensmuster. Dieses Wiedererkennen kann im Coachingprozess nutzbar gemacht und auf berufliche und private Beratungsanliegen übertragen werden.
Drei Kernkomponenten des Bogenschießens machen diesen Ansatz für die Nutzung in der beraterischen Arbeit interessant. Sie alle helfen einem Coachingklienten, – sozusagen mit dem Ziel im Fokus – sich selbst besser in Augenschein zu nehmen. Dabei kann er blinde Flecken in seiner Selbstwahrnehmung entdecken und sich so einen Zugang zu den eigenen Handlungsmustern schaffen – um sie dann zu verändern.
Die erste Komponente ist die Achtsamkeit, ein Prinzip, das in unserer modernen westlichen Kultur zunehmend Beachtung gewinnt: Diese bewusste Selbstzentrierung, die die Haltung eines Bogenschützen impulsgebend prägen sollte, hilft, die Aufmerksamkeit so zu lenken, dass ein Ziel besser erreicht werden kann. Als Lebensprinzip kann Achtsamkeit deshalb auch Coach und Coachee bei der Bewältigung täglicher Heraus- und Anforderungen unterstützen. Die Übungen mit dem Bogen schulen die bewusste Fokussierung. Gleichzeitig helfen sie dem Schützen, eigene Körpersignale besser wahrzunehmen: So wird nicht nur das Ziel, sondern auch die momentane Befindlichkeit des Coachees klarer und oft auch im Coachingprozess leichter kommunizierbar.
Extras:- 'Bogenschießen und beraterisches Handeln': Studiendesign
- LIteraturtipp: Jörg Musaeus' Buch 'Aus der Mitte ins Ziel', erschienen im Carl-Auer Verlag, 16,95 Euro