Auf der GSA-Convention 2010 trafen sich nicht nur die deutschen Branchengrößen. Auch aus dem Ausland waren hochkarätige Speaker angereist – mit vielen Erfolgstipps für die Kollegen im Gepäck.
Der Geist aus Übersee war unübersehbar: Das Programm der GSA-Convention strotzte vor Erfolgsgeschichten. Vor allem die englischsprachigen Referenten erzählten sie – und plauderten darüber, was auf dem Weg zum gefragten Speaker gut funktioniert hat. Viele der Tipps waren bekannt, doch einige sorgen doch für neue Impulse. Beispielsweise das schlichte Erfolgsrezept, das Dr. Joachim de Posada aus den USA im letzten Plenumsvortrag charmant präsentierte: 'Nur eine gute Idee trennt uns vom Erfolg.' Was er damit meint, hat er selbst sehr konsequent vorgemacht. Durch Zufall stolperte der gebürtige Puerto Ricaner über ein bis dahin kaum beachtetes Experiment der Stanford University, das die Erfolgschancen von Kinder in Verhältnis setzte zu ihrer Fähigkeit, auf einen Marshmallow zu verzichten. De Posada machte aus der simplen Idee des Marshmallow-Widerstands eine Botschaft, ein Bühnenprogramm und ein Buch, das sich weltweit mittlerweile 20 Milionen Mal verkauft hat. Das süße Schaumgebäck wurde zu seinem einprägsamen Markenzeichen.
Tipps für die Bühne
Mit deutlich härteren Materialien arbeiten die amerikanischen Künstler Jon Wee und Owen Morse, die einen altbekannten Erfolgsfaktor nachdrücklich illustrierten: Im Umgang mit Kettensägen und Bowlingkugeln demonstrierten die beiden Jongleure von The Passing Zone äußerst souverän, wie eine gute Performance das Publikum bewegen kann. Und das, darin waren sich alle Erfolgsredner einig, ist die Grundvoraussetzung dafür, als Speaker gebucht zu werden: Man muss auf der Bühne gut sein.
Wie dies gelingt, war das Thema von Wolfgang Riebe. In seinem Workshop wies der Südafrikaner auf unzählige Kleinigkeiten hin, mit denen sich Vorträge verbessern lassen. Beispielsweise riet er dazu, Bürowitze zu archivieren, um sie bei passender Gelegenheit zur Auflockerung einer Präsentation zu verwenden. Auch regte er seine Kollegen an, eigens dafür simple Videoclips selbst zu produzieren, statt die immer gleichen Youtube-Standards einzusetzen. Vor allem aber berief er sich auf den 1989 erschienenen amerikanischen Buchklassiker 'Speak and Grow Rich' von Dottie Walters und forderte, jede Rede vor dem ersten Auftritt hundertmal zu üben.
Tipps fürs Marketing
Denn erst wenn die Performance stimmt, lässt sie sich auch verkaufen. Das glaubt auch Frank Furness, der sich in seinem Vortrag auf die Vermarktung von Speakern konzentrierte. Hilfreich dabei sind nach Ansicht des britischen Marketingexperten vor allem die neuen Medien – sei es über die Positionierung der eigenen Marke in den sozialen Netzwerken oder durch Suchmaschinenoptimierung. Der international erfolgreiche Speaker verriet aber auch weniger bekannte Tricks, um die Präsenz im Internet zu stärken. Beispielsweise hilft eine sogenannte 'Article submitting software', die Fachartikel systematisch auf anderen Websites platziert, einem Speaker, einen Ruf als Experte aufzubauen. Zudem riet Furness zur ungewohnten Nutzung bekannter Kanäle: Auf Youtube etwa lassen sich nicht nur eigene Auftritte dokumentieren, auch Empfehlungen zufriedener Kunden in Form von 'Testimonials' sind auf der Videoplattform gut platziert. 'Deshalb habe ich bei Terminen immer eine Videokamera dabei', so der Referent.
Tipps für die Selbstorganisation
Praktische Tipps für die Umsetzung der vielen Anregungen gab Laura Stack. Die nächste Präsidentin der National Speakers Association der USA stellte einen mehrstufigen Erfolgsplan vor. Er beginnt damit, die richtigen Prioritäten zu setzen: 'Nicht wieviel man erledigt, ist entscheidend, sondern welche Wirkung das hat, was man erledigt', so Stack. Um die Prioritäten abzuarbeiten, gilt es dann Zeit, Raum und die nötige Konzentration zu schaffen – also, wenn nötig, auch für ein Wochenende aus dem familiären Heim ins ruhige Hotel umzuziehen.
Selbstdisziplin gehört übrigens auch zum Erfolgsgeheimis von de Posada: Für nichts anderes steht sein 'Marshmallow-Widerstand'. Eine gute Idee alleine reicht nämlich auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nicht aus für den Erfolg.