Editorial

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Gender Pay Gap in der Coachingbranche

Die 20. Coachingumfrage Deutschland wirft einen Blick auf die wirtschaftliche Situation von Coachs. Die Ergebnisse ergeben kein einheitliches Bild: Einerseits steigt die Anzahl der Coachingprozesse, andererseits sinken die Honorare – zumindest die weiblicher Coachs.  

Wie steht es um die wirtschaftliche Situation von Coachs? Wie entwickeln sich ihre Honorare? Wie ihre Auslastung und ihr Gesamteinkommen? Diese Fragen stellt die Coachingumfrage Deutschland jedes Jahr. Zum 20. Jubiläum der Studie haben die Autoren Jörg Middendorf und Georg Fischer mit dem Verlag managerSeminare zusammengearbeitet und 1.576 Coachs nach ihrer Lage im vergangenen Jahr befragt.

Obwohl die Ergebnisse (siehe Beitrag) damit zwangsläufig im Zeichen der Corona-Pandemie stehen, fällt die Bilanz der Befragten keinesfalls so negativ aus, wie man vielleicht erwarten könnte. So berichten lediglich 15 Prozent der Coachs von einer wirtschaftlichen Verschlechterung. 80 Prozent hingegen geben an, dass sich ihre Situation nicht wesentlich verändert oder sogar verbessert hat.

Dennoch ist nicht alles rosig. So steigt zwar die durchschnittliche Anzahl der Coachingprozesse in 2021. Das ist allerdings vor allem auf einen kleinen Anteil der Befragten zurückzuführen, der bei deutlich unterdurchschnittlichem Stundensatz sehr viele Prozesse mit einer geringen Stundenzahl durchführt. Vor allem aber die Honorarentwicklung ist ernüchternd: Um 3,8 Prozent ist der Stundensatz 2021 gesunken. Ein genauer Blick offenbart, dass sich die Honorare nur bei den weiblichen Coachs zurückentwickelt haben, während sie bei ihren männlichen Kollegen sogar stiegen. „Wir haben es hier mit einem klaren Gender Pay Gap zu tun“, folgern die Autoren – und regen eine Diskussion dazu in den Verbänden an.

Blended Learning gehört die Zukunft

Um die Folgen von Corona für die Weiterbildungsbranche geht es auch im Interview. Dort reflektieren Dr. Hans Rosenkranz, Pionier der systemischen Organisationsentwicklung in Deutschland und Gründer des Beratungsunternehmens Team Dr. Rosenkranz, und Thomas Dierberger, Geschäftsleiter des Unternehmens, wie sich das Geschäft seit Beginn der Pandemie gewandelt hat. „Auf einmal stand die Digitalisierung vor unserer Firmentür, und wir mussten ihr aufmachen, ob wir wollten oder nicht“, beschreibt Dierberger sein Gefühl zu Beginn der Pandemie. Seitdem hat sich in dem Unternehmen viel gewandelt, Online-Trainings sind längst selbstverständlich. Dennoch hat aus Sicht der beiden auch Präsenz nach wie vor seine Berechtigung. „Ich bin heute überzeugt, dass die Kombination aus digitalen und Präsenztrainings den Lerngewinn multipliziert“, fasst es Rosenkranz zusammen.

Viele spannende Erkenntnisse beim Lesen!

Quelle: Training aktuell 03/22, März 2022
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