Die Europäische Union (EU) hat große Geschenke für Deutschlands Weiterbildner – aber sie verpackt sie mit schwer lösbaren Doppelknoten. Diesen Eindruck kann gewinnen, wer die Informationsplattformen und Antragsformulare des EU-Förderprogramms Grundtvig liest, mit denen die Staatengemeinschaft die Multiplikatoren der Erwachsenenbildung unterstützt. Komplex und bürokratisch stellt sich das Programm mit seinen 'Aktionen' dar, unverständlich und voller Fachbegriffe sind manche Unterlagen. Trotzdem lohnt sich die Auseinandersetzung: Rund fünf Millionen Euro Fördergelder stehen jährlich für deutsche Weiterbildner bereit. Im August 2012 startete mit dem sogenannten Nationalen Aufruf die neue Antragsrunde.
Trotz der zahlreichen Details, durch die sich Antragsteller arbeiten müssen – die zwei Ziele und damit Grundzüge des Programms sind schnell erklärt. Erstens: 'Wir wollen die europäischen Weiterbildner zusammenführen, damit sie voneinander lernen können', erklärt Hans Georg Rosenstein, stellvertretender Leiter der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB), die das Programm in Deutschland verwaltet. Um das Cometogether möglich zu machen, müssen Weiterbildner auf Reisen gehen und in internationalen Projekten mitwirken: 'Ein deutscher Weiterbildner, der in Deutschland eine Weiterbildung besuchen will, entspricht den Programmzielen nicht und kann deshalb nicht gefördert werden', erklärt Rosenstein.
In welchem Rahmen europäische Erwachsenenbildner an einem Tisch sitzen? Hier zeigt sich Grundtvig flexibel: Unterstützt werden Weiterbildner etwa bei individuellen Fortbildungsmaßnahmen, Hospitationen oder Konferenzbesuchen. Auch Einrichtungen können gefördert werden.
Extra:- Die Programmteile: IST - Besuche/Austausche - Assistenten - Lernpartnerschaften