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E-in-sich-T: Ausdruck schärfen und Einsicht finden

Das Seminar 'E-in-sich-T' soll Menschen in Kontakt mit ihren Emotionen und Verhaltensmustern bringen und so eine nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung befördern. Trainer, Berater und Coachs können selbst teilnehmen – und sich in der Methode ausbilden lassen. Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Aber nicht nur die, glaubt Dirk Rauh. Der NLP-Trainer aus Reutlingen ist überzeugt, dass ausnahmslos alles im Leben von unserer subjektiven Wahrnehmung geformt wird – und es sich deshalb auch über die eigene Wahrnehmung ändern lässt. Wie das geht, will der schwäbische Trainer mit seinem Seminarkonzept 'E-in-sich-T' vermitteln. Die Methode, für dessen Einsatz er derzeit erstmals Kollegen ausbildet, soll Teilnehmern helfen, ihre Wahrnehmungsmuster zu erkennen und zu verändern.

Die 'percept language' lernen

Das Konzept baut auf der Arbeit der US-amerikanischen Psychotherapeuten John und Joyce Weir auf, die schon in den 60er Jahren ihr Konzept zur Persönlichkeitsentwicklung erarbeiteten. Ausgehend von dem ganzheitlichen Wahrnehmungsverständnis der Gestaltpsychologie kamen die Weirs zu der Überzeugung, dass jeder für das, was er wahrnimmt und was er aus seinen Wahrnehmungen macht, selbst verantwortlich ist. In Weirs Worten: 'Ich mache mich selbst' und 'Ich mache den anderen in mir'. Um diese Einstellung zu verinnerlichen, haben sich die beiden Psychologen eine Sprache ausgedacht, die sie 'percept language' nannten. Sie soll helfen, sich der Verantwortung für die eigene Wirklichkeit bewusst zu werden. Dazu werden unpersönliche Wörter wie 'es', 'etwas', 'man' systematisch durch 'ich' ersetzt, passive Formulierungen werden vermieden und jede Aussage über einen anderen Menschen wird relativiert. Also nicht: 'du bist schön', sondern 'das Abbild, das ich von dir in mir habe, ist schön', im Original: 'the you-in-me is beautiful'. Konsequent angewendet, werden die Formulierungen schnell komplizierter: 'You are angry at George' etwa hieße dann: 'The you-in-me makes himself angry at the George-in-you.' Also in etwa: Mein Bild von dir macht sich selbst wütend über das Abbild, das es von Georg hat.

Neue Sprachmuster für eine neue Wahrnehmung

Diese Art des Sprechens zielt darauf ab, die Verantwortung für das eigene Befinden deutlich zu machen. Dabei sie hilft auch, Freudsche Übertragungen aufzudecken, die den eigenen Wahrnehmungen und Handlungen zugrunde liegen. So leistet 'percept language' nach Ansicht von Dirk Rauh, der sie bisher als einziger für den Einsatz auf Deutsch adaptiert hat, einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung. Denn, so Rauh: 'Aus meinen Verhaltensmustern komme ich nicht heraus, wenn ich immer die gleichen Sprachmuster verwende.'

Wege zur Veränderung

Das Sprechen ist aber nur ein Weg, mit dem der Trainer seine Teilnehmer an sechs Seminartagen zur Einsicht führen will. Auch Stille, kurze Meditationen sowie praktische Übungen, die für überraschende Impulse von außen sorgen, gehören dazu. So will er den Teilnehmern helfen, sich selbst besser wahrzunehmen – also die eigenen Ängste oder Antreiber ebenso zu erkennen wie dominierende Sprach- und Verhaltensmuster. Erst mit diesem Wissen nämlich, so Rauh, wird persönliche Entwicklung möglich. Der Weg dahin ist allerdings sehr individuell – genau wie die Definition von Schönheit.
Das Seminar 'E-in-sich-T im Beruf' kostet 2.200 Euro. Für die Ausbildung zum 'E-in-sich-T'-Trainer müssen Interessierte zusätzlich noch das Aufbauseminar 'E-in-sich-T II' besuchen und bei Rauh hospitieren.
Autor(en): (Sylvia Lipkowski)
Quelle: Training aktuell 08/10, August 2010
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