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Drastische Gebührenerhöhung für Fernlehrinstitute

Die Angebotsvielfalt an Fernkursen wird ab dem Jahr 2004 spürbar zurückgehen, neue Fernlehrgänge sind kaum noch zu erwarten. Davon geht der Deutsche Fernschulverband e.V. (DFV) aus. Der Grund für seine Befürchtungen: Die Gebühren für die staatliche Zertifizierung von neuen Fernlehrgängen sollen ab dem kommenden Jahr drastisch erhöht werden.

Im Vergleich zu früher müssen Fernschulen bereits seit Juni 2003 das Doppelte bezahlen, wenn sie einen neuen Kurs der pflichtmäßigen staatlichen Anerkennung unterziehen wollen. Ab Januar 2004, so plant das zuständige Ministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, sollen die Gebühren für die staatliche Überprüfung von Fernlehrgängen um weitere 400 Prozent steigen. Die Gebühren werden dabei in Abhängigkeit vom Verkaufspreis eines Kurses erhoben: Beträgt die Teilnahmegebühr für einen Fernkurs z.B 5.000,- Euro, hat ein Institut für eine entsprechende Zulassung 20.000,- Euro zu zahlen. Die Kosten für die anschließenden, vom Fernunterrichtsschutzgesetz vorgeschriebenen, regelmäßigen Qualitätskontrollen des Lehrgangs steigen ebenfalls um das Vierfache an.

Laut Martin H. Kurz, Vorsitzender des DFV, stehen die 275 Fernunterrichtsanbieter in Deutschland angesichts der Gebührenerhöhung vor einem echten Dilemma: 'Auf ihre Kursteilnehmer können die Institute die Kostensteigerungen nicht abwälzen, da sie im Vergleich zu den nicht reglementierten Präsenzanbietern dann nicht mehr konkurrenzfähig sind. Und eine kurzfristige Steigerung der Teilnehmerzahl um mindestens 20 Teilnehmer pro Lehrgang, die zur Kostendeckung notwendig wäre, ist schlichtweg illusorisch', sagt er.

Kurz befürchtet nun, dass Fernlehranbieter in Zukunft verstärkt versuchen werden, die Kriterien des Fernunterrichtsschutzgesetzes zu unterlaufen: 'Durch eine Senkung des Fernunterrichtsanteils oder eine Einschränkung der Lernerfolgskontrolle könnte beispielsweise versucht werden, ein Angebot nicht als Fernunterricht und damit frei von Zulassungsgebühren am Markt zu platzieren', beschreibt er ein mögliches Szenario.
Autor(en): (pwa)
Quelle: Training aktuell 10/03, Oktober 2003
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