'Das große Thema dieser Messe ist das große Thema unserer Zeit', sagte Dr. Annette Schavan zur Eröffnung der didacta im Februar 2011. Die Bundesbildungsministerin zielte damit natürlich in erster Linie auf den Stellenwert ihres Ressorts, verwies aber auch auf den Anspruch der Messe, nicht nur Präsentationsfläche, sondern auch Plattform für neue Impulse und Bildungsdebatten zu sein. Nicht zufällig gehörte daher das Lernen – die sicherlich wichtigste Grundeinheit von Bildung – in diesem Jahr zum großen Querschnittsthema der didacta. Über den neuesten Stand des Wissens über das Lernen und die Folgerungen, die aus den Erkenntnissen für Bildungsprozesse abzuleiten sind, informierten und debattierten Experten bereichsübergreifend – von der Elementarpädagogik über die Schule bis zur Weiterbildung.
Zu den Highlights in puncto Lernen gehörte der Auftritt von Gerald Hüther im Forum Wirtschaft und Weiterbildung. Der Neurobiologe erklärte, was in welcher Region des Gehirns passieren muss, damit der Mensch lernt. Dabei wurde schnell deutlich, warum Hüther nicht nur ein Garant für überfüllte Vortragsforen ist, sondern auch zu den meist zitierten Forschern seiner Zunft gehört: Er versteht es, die graue Wissenschaft so zu erklären, dass sie jedem einleuchtet. So benannte er denn auch mit einem Schlag auf die Stirn die wichtigste Schaltstelle für das Lernen: den präfrontalen Cortex – leichter zu merken als Stirnlappen. In diesem Bereich stehen in der frühen Phase der Hirnentwicklung ein Überangebot an Fortsätzen, an Vernetzungen und Kontakten zwischen den Nervenzellen bereit. Die jeweiligen Verschaltungsmuster werden erst durch Erfahrungen herausgeformt und gefestigt.
Extras:- Fakten zur didacta 2011
- Neurodidaktik für Trainer: Ableitungen aus der Hirnforschung für das Lernen