Der Beratungsmarkt 2002 ist von rückläufiger Nachfrage geprägt

Der deutsche Beratermarkt ist im Jahr 2002 erstmals seit Anfang der 70er Jahre nicht gewachsen. Das zeigt die aktuelle Marktstudie des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.

Zwar hat die klassische Managementberatung im Bereich Prozessoptimierung und Kostenreduktion von 2001 auf 2002 um mehr als 35 Prozent zugenommen, da zahlreiche Kundenunternehmen ob der wirtschaftlichen Krise Projekte zur Kosteneinsparung aufgelegt haben. Der Gesamtumsatz der deutschen Unternehmensberaterbranche ist jedoch in 2002 mit 12,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr (12,9 Milliarden Euro) um 4,5 Prozent gesunken. Der Grund: Wegen der konjunkturellen Talfahrt haben sich die Unternehmen mit der Auftragsvergabe innovativer Projekte sehr zurückgehalten. Entsprechend rückläufig entwickelt hat sich die Nachfrage nach IT-Beratungen und -Services (minus 20 Prozent). Zudem wurden 2002 Beratungsprojekte bevorzugt, deren Kosten kurzfristig vom Projekterfolg gedeckt werden können. Somit ist auch der Anteil an Strategieberatungsprojekten in den Beratungshäusern um fast 14 Prozent gesunken, da diese eher mittel- bis langfristige Wettbewerbsvorteile zum Gegenstand haben.

Das Jahr 2003 sieht der BDU als ein Jahr der Herausforderungen, das stärker denn je von politischen und wirtschaftlichen Ereignissen geprägt sein wird. Ein Umsatzwachstum der Beratungsbranche erscheint dem Verband unter den derzeit schwierigen Voraussetzungen eher unwahrscheinlich. Doch malt man nicht den Teufel an die Wand: Durch die Verschiebung von Projekten in den Unternehmen, ist sich der BDU sicher, komme es zu einem 'Investitionsstau' bei den Firmen, der sich im vierten Quartal 2003 nach und nach auflösen dürfte.

Die Studie 'Facts & Figures zum Beratermarkt 2002' kann zum Preis von zehn Euro beim BDU angefordert werden.