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Das Alchimedus-Prinzip: Wie man Blei in Gold verwandelt

Mit 34 Jahren erlebte der Unternehmer und Berater Sascha Kugler die Sanierung eines Unternehmens in der Krise. Fazit seiner Erfahrungen: Es geht nur um Zahlen, nicht um Menschen. Bei der Suche nach Ansätzen, die in Turnaround-Prozessen auch den Menschen ins Boot holen, stellte er fest: Es existiert kein Konzept, das nicht nur betriebswirtschaftlich restrukturiert, sondern auch Bedürfnisse und Potenziale der Mitarbeiter einbindet. In der Folge entwickelte er sein eigenes: das Alchimedus-Prinzip.

Fusion von humanistischen Zielen und Betriebswirtschaft

Das Alchimedus-Prinzip ist ein ganzheitliches Unternehmensführungskonzept, das drei Kräfte vereinen will: den Menschen, das Werkzeug und die Inspiration. Nur wenn ein Unternehmen aus allen drei Quellen schöpft und versteht, humanistische Ziele und ethische Grundwerte mit den Methoden der Betriebswirtschaftslehre und des Innovationsmanagements förderlich zu verbinden, wird es nach Ansicht von Kugler erfolgreich sein. Aus Sicht des Alchimisten formuliert: Nur das Zusammenspiel dieser drei Elemente verwandelt Blei in Gold. So wie die Alchimisten danach strebten, aus unedlen Metallen wertvolles Gold zu gewinnen, sollen Unternehmen stets engagiert an ihrer Weiterentwicklung arbeiten. Der Lohn für die Mühen: 'Heilung' und langfristiger Erfolg für angeschlagene Firmen.

Neben der Alchimie hat auch die Schöne Literatur Kugler inspiriert. Aus dem Roman 'Der Alchimist' des brasilianischen Autors Paulo Coelho hat er die Methapher des Reisens übernommen: Ein Unternehmen, das dem Alchimedus-Prinzip folgt, begibt sich auf Reisen in Richtung seiner eigenen Visionen und Ziele - wie Coelhos Held Santiago, der seinen Traum, einen Schatz in Ägypten zu finden, realisiert, und während seiner Wanderschaft eine persönliche Entwicklung durchläuft. 'Die Reise steht für ein entwicklungsförderndes Umfeld im Unternehmen', sagt Kugler. Ein Umfeld, das auf einem wertschätzenden Menschenbild basiert. Die Unternehmensführung soll also Wert darauf legen, Mitarbeiter zu verstehen, zu begeistern, zu fördern. Im Klartext: Führungskräfte müssen Fragen beantworten können wie: Was sind die Talente meiner Mitarbeiter? Wie kann ich sie für meine Ziele gewinnen? Was kann ich tun, damit sie sich weiterentwickeln und damit die Firma? Antworten finden die Chefs nach Meinung von Kugler nur, wenn sie an ihrer persönlichen Entwicklung als Mensch und Manager feilen.

Das Potenzial zur Heilung

Unterstützt werden sie dabei von einem Alchimedus-Begleiter, der die Reise mit einer Potenzialanalyse eröffnet: Chef und Mitarbeiter beantworten 20 Fragen aus den Bereichen Mensch, Werkzeug und Inspiration. Das Feedback bildet den Stoff, aus dem ein Team von Mitarbeitern, das so genannte Revitalisierungsteam, Projekte für die Zukunft entwickelt, die das Unternehmen auf den rechten Kurs bringen sollen. 'Im Team implementiert der Begleiter die alchimedische Kultur', so die Organisationsentwicklerin Miriam Wiese von smileatwork, Hamburg, die mit dem Ansatz arbeitet. 'Die Mitglieder tragen die Kultur dann als Multiplikatoren in das gesamte Unternehmen.' Mit Kultur gemeint sind u.a. Mitgefühl, Kommunikation, Disziplin und Eigenverantwortung. Neben der Werteorientierung zählt jedoch auch betriebswirtschaftliches Know-how. Auch hier will der Alchimedus-Begleiter Anregungen liefern. Aus einer Fülle von Ansätzen wie Deckungsbeitragsberechnung, Portfolioanalyse und Kennzahlensystem muss das Unternehmen jedoch selbst den für sich passenden wählen. Last but not least soll auch die Innovationskraft gefördert werden - der Schlüssel für neue Produkte und Managementstrategien sowie einer starken Position im Markt.

Infos unter www.alchimedus.com und in Sascha Kuglers kürzlich erschienenen Buch 'Das Alchimedus-Prinzip' (ISBN 3-80-05126-6).
Autor(en): (ahe)
Quelle: Training aktuell 06/05, Juni 2005
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