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Coaching: Zwei neue Verbände am Start

In Sachen Vernetzung ist Bewegung in die Coaching-Branche gekommen: Gleich zwei neue Verbände haben sich im Januar 2004 formiert. So ist auf Initiative von Christopher Rauen und Uwe Böning der Deutsche Bundesverband Coaching (DBVC) entstanden. Ziel des DBVC: die Förderung von Transparenz und Qualität im Coaching. 'Um dies zu erreichen, setzen wir auf Perspektivenvielfalt', erklärt der 1. DBVC-Vorsitzende Uwe Böning.

Der DBVC will nicht nur Coaches vereinen

Der Verband basiert auf dem so genannten Vier-Säulen-Modell: Er spricht nicht nur Coaches an, sondern auch deren Ausbilder, Wissenschaftler sowie Unternehmen, die Coaching nachfragen. Eine weitere Besonderheit: Der DBVC strebt den Eintrag als gemeinnütziger Verein an. Damit soll ausgedrückt werden, dass keinerlei wirtschaftliche Interessen verfolgt werden. 'Oft entsteht Skepsis gegenüber Verbänden, weil vermutet wird, dass bei den Aktivitäten Marketingmaßnahmen der Mitglieder im Vordergrund stehen', erklärt Böning. Der DBVC indes will seine finanziellen Mittel beispielsweise dazu nutzen, die Forschung im Bereich Coaching zu unterstützen.
Welche Anforderungskriterien für die Mitgliedschaft im DBVC erfüllt sein müssen, wollen die Gründungsmitglieder, zu denen neben Rauen und Böning Ulrich Dehner, Eberhard Hauser, Prof. Dr. Eckard König, Dr. Martina Offermanns, Hartmut Rau, Ralph Schlieper-Dammrich, Dr. Bernd Schmid und Dr. Ulrike Wolff gehören, bis Mitte April 2004 entscheiden. Diese Gruppe repräsentiert drei der vier DBVC-Zielgruppen. Ein Beirat mit Unternehmensvertretern soll sukzessive aufgebaut werden.

Der Verband ProC zertifiziert Coaches

An nur eine Zielgruppe, nämlich an Coaches, richtet sich der neue Verband Professional Coaching Association ProC. Er ist auf Initiative von Martina Schmidt-Tanger und Thies Stahl entstanden. Die Aufnahmekriterien standen hier bereits bei der Verbandsgründung fest: Wer als ProC-Coach anerkannt werden will, muss u.a. eine 80- bis 120-tägige Coachingsausbildung absolviert haben, Erfahrung im Business-Kontext mitbringen, mindestens 200 Stunden als Coach tätig gewesen sein und sich selbst schon einmal einem Coaching unterzogen haben. Zudem müssen ProC-Mitglieder erklären, dass ihre Tätigkeit zu maximal 50 Prozent aus Coaching besteht. ProC-Coaches sollen nämlich mehr als coachen können. Nach Ansicht von Schmidt-Tanger müssen sie diagnostizieren können, was bei ihrem Klienten gefragt ist, und wissen, wann z.B. Training dem Coaching vorzuziehen ist. 'Wer nur oder fast nur coacht, ist materiell von Coaching abhängig. Es besteht die Gefahr, dass Coachingaufträge unnötig auswalzt werden', erklärt Schmidt-Tanger.

Ob die erforderlichen Erfahrungen und Kompetenzen vorhanden sind, wird bei einer eintägigen praktischen Prüfung ermittelt. Dieses Audit haben die ProC-Initiatoren quasi aus der Not heraus entwickelt. 'Auf Grund der Verschwiegenheitskultur ist der Nachweis der Praxiserfahrung oft schwierig', erklärt Schmidt-Tanger. Die Teilnahme am Audit kostet 470,- Euro. Ohne Audit kostet die Zertifizierung als ProC-Coach 500,- Euro. Das ProC-Zertifikat soll nach Vorstellung der Initiatoren zum Gütesiegel auf dem Markt werden. Es soll den Trägern helfen, ihre Dienstleistung zu vermarkten und die Qualitätskriterien von Coaching bei Unternehmen bekannter machen.

Letzteres ist auch das Anliegen der 'Coaching-Alive-Tage'. Hier coachen ProC-Mitglieder Klienten vor interessiertem Publikum. Sie wollen damit das Geheimnis um Coaching lüften und zeigen, wie eine solche Beratung konkret ablaufen kann. Der erste 'Coaching-Alive-Tag' findet am 5. September 2004 in Bochum statt.
Autor(en): (aen)
Quelle: Training aktuell 03/04, März 2004
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