Mindmapping gehört zu den Standardmethoden für Trainer. Noch vielseitiger als die handgemalten Gedankenkarten sind sogenannte Business Maps, die mithilfe von Computerprogrammen wie dem neu aufgelegten Mindmanager von Mindjet erstellt werden. Das Visualisierungstool bietet spannende Möglichkeiten für Weiterbildner – wenn sie es richtig nutzen.
Zwar finden Mindmaps vor allem bei Kreativprozessen wie Brainstorming Verwendung. Doch die Gedankenkarten können mehr, sagt Mindmapping-Trainer Horst Müller aus Limbergerhof. 'Mapping ist ein universales Wissensmanagementtool', so Müller. Demnach eignet es sich für jede Art von Strukturierung, auch für handfeste Zwecke wie die Planung von Seminaren. Das Problem: Handschriftliche Maps sind Einzelstücke, die kaum weiterverwendet werden können.
Digitale LandkartenHier setzen die zahlreichen Softwarelösungen an, die die Allzweckwaffe Mapping in die Welt der Bits übertragen. Mit ihnen lassen sich digitale Maps nicht nur schnell und einfach erstellen und speichern, sondern auch nachträglich editieren oder per Mail verschicken. Eine besonders breite Funktionspalette bietet der Mindmanager von Mindjet. Das Tool des Marktführers ist seit August 2010 in der Version 9 erhältlich. Von der Konkurrenz unterscheidet sich das Schwergewicht vor allem durch umfangreiche Projekt- und Dokumentmanagementfunktionen. So können Dateien wie Texte, Mails oder Termine jedem Punkt der Mind Map zugeordnet werden. Die Version 9 verfügt dazu über eine Schnittstelle zu Microsofts Office 2010-Suite, die den Datenaustausch mit Word oder Outlook erleichtern soll. Ebenfalls neu: die Integration von sogenannten Gantt-Charts – Zeitstrahldiagrammen, die etwa Projektverläufe visualisieren. Das Ergebnis sind Business Maps, die laut Mindjet ganze Projekte mit allen nötigen Daten darstellen und sogar steuern können.
Business Maps für TrainerSolche Business Maps bieten auch Weiterbildnern spannende Möglichkeiten, glaubt Horst Müller, der als Trainer für den Mindmanager lizensiert ist. Das betrifft etwa die Entwicklung des Seminarkonzepts. Hier trifft das kreative Element der Business Maps auf die praktische Funktion, Texte und andere Arbeitsmaterialien direkt in die Map einzubinden.
Auch zur Organisation taugen die Karten, so Müller. Durch die Mindmanager-Schnittstelle zu Outlook lassen sich zum Beispiel Kontaktdaten und Kalendereinträge in die Maps einfügen. 'Damit ist es möglich, eine Weiterbildungsmaßnahme mit vielen Teilnehmern in einer einzigen Map abzubilden', sagt Müller. Bei der Organisation hilft auch die Download-Routine, mit der Dokumente – weiterführende Texte oder Aufgaben – zu bestimmten Zeitpunkten freigeschaltet werden können.
Im Seminar selbst kann sich auch die inhaltliche Vermittlung auf Business Maps stützen. Doch gerade hier passieren viele Fehler, so Müller. 'Bei computergestützten Maps machen Anwender zu wenig von der Möglichkeit Gebrauch, die Mindmaps mit Symbolen oder Farben anschaulicher zu gestalten', so der Trainer. Ein weiterer Fehler ist es, das Publikum mit zu großen Maps zu überfordern. Hier ist Reduktion auf das Wesentliche gefragt. Dabei helfen kann das eingebaute Präsentationstool Slide Show, mit dem sich Teile einer Map gesondert vorführen oder ausdrucken lassen.
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Warum Business Maps?>> Business Mapping ist ein Synonym für computergestütztes Mind Mapping. Vom Klassiker unterscheiden sich Business Maps vor allem durch die Einbindung großer Datenmengen.
>> Zu den einbindbaren Elementen zählen – je nach Software – Textdateien, Powerpoint-Folien, Outlook-Termine oder Mails. Der Mindmanager etwa besitzt dazu eine Schnittstelle für Microsoft Office.
>> Business Maps eignen sich auch als Brainstormtool, mehr noch aber für die Strukturierung von Prozessen und als Präsentationstool. Umfangreiche Programme können ganze Projekte steuern.
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