Die Bundesanstalt für Arbeit (BA) entwickelt sich zum e-Recruiter. Im Projekt 'Virtueller Arbeitsmarkt' werden neue Serviceinstrumente für Arbeitsuchende und Unternehmen erarbeitet, die die Stellenvermittlung transparenter und effizienter machen sollen. Ziel ist die verstärkte Abwicklung per Internet und e-Mail, wodurch die Arbeitsamtberater entlastet werden sollen: Termine für Beratungs- und Vorstellungsgespräche sollen künftig zeitsparend per e-Mail erfolgen können, und Arbeitsuchende sollen sich per Internet umfassend selbst informieren.
Kerninstrument des virtuellen Arbeitsmarktes wird die Internetjobbörse unter www.arbeitsamt.de sein. Sie wird nicht mehr nur Stellenausschreibungen und Bewerbungen der BA enthalten, sondern auch die Annoncen privater Jobbörsen. Gespräche über Möglichkeiten der Zusammenarbeit hat die BA Anfang Juli mit den Geschäftsführern von jobpilot, JobScout24, Jobware, Monster und StepStone geführt. Diese fünf repräsentieren einen wesentlichen Teil des deutschen Online-Rekrutierungsmarktes. Monatlich veröffentlichen sie etwa 25.000 Stellenanzeigen.
Eine stattliche Summe, aber immer noch ein kleiner Fisch gegenüber dem Stelleninformationssystem (SIS) der BA, über den bereits jetzt jährlich etwa 500.000 Vermittlungen zu Stande kommen. 'Wir werden den Jobbörsen zu erheblich mehr Traffic verhelfen', weist Jürgen Koch, Projektleiter bei der BA, auf den Nutzen für die Privaten hin.
So bewerten auch diese die Einrichtung des virtuellen Arbeitsmarktes positiv. Sie erwarten, dass aufgrund der Reichweite der Megasuchmaschine Arbeitgeber und Arbeitnehmer das Internetangebot viel stärker nutzen werden.
Technisch ist die Integration der verschiedenen Datenbanken aufgrund der Programmierung in XML unproblematisch. Für weitaus schwieriger hält Koch die noch ausstehenden Diskussionen über die inhaltliche Abstimmung, z.B. eine Standardisierung der Beschreibung von Hard- und Softskills.
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