Beim gemeinsamen Puzzeln mit 30 bunten Plexiglasteilen sollen Seminarteilnehmer für die Grundlagen erfolgreicher Teamarbeit sensibilisiert werden, verspricht der Trainingsspielehersteller Metalog. Training aktuell hat das Spiel getestet.
Das Angebot: Worauf kommt es bei der Teamarbeit an? Eine Partie 'Team
2' soll helfen, diese Frage zu beantworten. Idee des Spiels: Sechs bis zehn Spieler puzzeln so lange mit bunten Plexiglasteilen, bis jeder ein Quadrat aus drei Einzelteilen vor sich liegen hat. Um dieses Ziel zu erreichen, muss kooperiert werden. Teamfähigkeit ist gefragt!
Der TA-Check: Der Aufbau ist schnell gemacht: Ich markiere mit Kreppband das Spielfeld. Ein größeres Feld in der Mitte des Tisches und an den Rändern je ein kleines Feld für jeden Mitspieler. In unserem Test-Fall sind es sechs. Jeder Spieler hat in seinem Feld zwei nicht zusammenpassende Teile, im 'Gemeinschaftsfeld' in der Mitte liegen sieben. Die Spielregeln: Jeder darf Bauteile aus der Mitte nehmen, zudem kann mit Mitspielern getauscht werden. Was das Spiel knifflig macht: Es gibt nur eine Kombination der im Spiel befindlichen Bausteine, bei der jeder zu seinem Quadrat kommt. Und es gibt einen weiteren Haken: Während des Spiels darf nicht gesprochen werden. Für unsere Testgruppe sollte das allerdings keine größere Hürde sein – schließlich handelt es sich um Arbeitskollegen.
Ich gebe das Startsignal. Nun müssten eigentlich schnell sechs Quadrate auf dem Tisch liegen, denke ich, ... wenn denn die Spieler zusammenarbeiten. Tun sie aber nicht. Einige greifen eilig in die Mitte und haben rasch fertige Quadrate vor sich liegen. Während diese sich zurücklehnen, suchen andere hektisch nach passenden Bausteinen – vergeblich. Stumm tauschen sie Teile mit anderen Spielern, die auch noch nicht fertig sind. Weitere Quadrate bilden sich allerdings nicht. Frust macht sich breit.
Ich überlege, ob ich eingreifen soll, um die Spieler zu einem Perspektivenwechsel zu veranlassen. Doch da nimmt das Spiel plötzlich wieder Fahrt auf. Der Grund: Eine Spielerin zerlegt ihr fertiges Quadrat und schiebt die Einzelteile in die Mitte. Ihrem Beispiel folgen – wenn auch zögerlich – andere Mitspieler, die bereits fertig waren. Nach diesem Durchbruch beginnt ein eifriges Getausche, wobei die Spieler jetzt neben dem eigenen Quadrat auch die der anderen im Blick halten. Nach etlichen Versuchen liegen endlich sechs Quadrate auf dem Tisch.
Der TA-Eindruck: Der Spielverlauf von Team
2 weist einige Parallelen zur realen Teamarbeit auf. Denn im Nachgespräch zum Spiel, das Trainer-Neulinge entlang des von Metalog bereitgestellten Fragenkatalogs führen können, wird deutlich: Trotz des eher simpel wirkenden Spielablaufs ist in den Köpfen der Mitspieler einiges passiert. So berichtet zum Beispiel einer, dass er regelrecht Stress empfand, als er noch ohne Quadrat dasaß. Die ableitbare Botschaft: Wer Probleme hat, darf vom Team nicht vernachlässigt werden. Ein anderer wiederum sagte, dass es ihm schwer fiel, sein fertiges Quadrat wieder aufzulösen. Er erlebte, dass es nicht immer leicht ist, für andere auf eigene Erfolge zu verzichten.
In diesen Erlebnissen liegt die Stärke des Spiels: Der Trainer muss die Grundregeln erfolgreicher Teamarbeit nicht trocken referieren – er kann sie erlebbar machen. Doch Vorsicht! Auch nach der entscheidenden Idee, fertige Quadrate wieder aufzulösen, kann es noch recht lange dauern, bis die Spieler die richtige Kombination gefunden haben. Langeweile droht, wenn das Spiel dann nicht zügig beendet wird.
Insgesamt eignet sich Team
2 besonders als Einstieg in ein Teamtraining oder eine Teambuilding-Maßnahme. Viel mehr scheint auf den ersten Blick nicht in dem Spiel zu stecken – erfahrenen Trainern allerdings werden möglicherweise noch weitere Einsatzmöglichkeit einfallen.
Das TA-Fazit: Für Trainer mit entsprechendem Budget ein brauchbarer Einstieg in ein Teamtraining.
Alexander KolbergTeam
2. Spiel. Metalog training tools, Olching 2007, 220 Euro