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Bildungsmesse 2003: 'Es hätte mehr sein können...'

Mit 'Klasse statt Masse' betitelte die Nürnberg-Messe ihre Abschlussmeldung über die diesjährige Bildungsmesse. Und konnte damit der traurig stimmenden Besucherzahl von 49.500 - erhofft hatte man 70.000 - doch noch etwas Positives abgewinnen. 'Es hätten mehr Besucher sein können', schrieb die Nürnberg-Messe dennoch selbstkritisch und sprach damit auch vielen Ausstellern aus dem Bereich Weiterbildung/Beratung aus dem Herzen.
Einige von ihnen haben sich nämlich zwischen dem 31. März und 4. April in den Nürnberger Hallen regelrecht gelangweilt. Ralf Jedermann, Geschäftsführer der Auralog GmbH in Köln, war einer davon. 'Ich bin froh, dass ich für die Nachmittage Termine mit Kunden in der Nähe von Nürnberg ausgemacht hatte, sonst wäre meine Anwesenheit Zeitverschwendung gewesen', urteilte der Anbieter von Sprachlernprogrammen. Andere indes waren voll des Lobes für die Messe. So zum Beispiel Bernhard Laukamp vom Trainertreffen Deutschland: 'Wir konnten 31 Neumitglieder gewinnen. Ein voller Erfolg.'

Die Bildungsmesse in Nürnberg bot damit - mal abgesehen von dem Besucherrückgang - ein ähnliches Bild wie die Jahre zuvor: Aussteller im Bereich Weiterbildung, die die Zielgruppe Trainer im Visier hatten, kamen auf ihre Kosten. Aussteller, die die Einkäufer von Weiterbildung treffen wollten, fühlten sich deplatziert. Wie in den Jahren zuvor blieben die Personalentwickler auch in diesem Jahr der Bildungsmesse fern.

Dabei sollte der im vergangenen Jahr erstmals veranstaltete messebegleitende Kongress 'Weiterbildung 21' auch 2003 zum Lockmittel für die Personalentwickler werden. Doch das Konzept floppte, der Kongress wurde abgeblasen.

Kongress-Konzepte floppte

'Mit 80 bis 100 Teilnehmern hätte sich der Kongress gerechnet, mit 30 Teilnehmern hätten wir ihn durchgezogen. Aber nur ungefähr die Hälfte davon hatte sich angemeldet', bestätigt Lothar Ammann, Präsident des Didacta-Verbandes, ideeller Träger der Messe, den Reinfall. 'Das Thema des Kongresses - nachhaltige Personalarbeit - war falsch gewählt', gibt Ammann unumwunden zu. 'In wirtschaftlich schwierigen Zeiten war das Kongressthema wohl eher nice-to-know als need-to-know.'

Tatsächlich war das Kongressthema nicht nur weit von der momentanen Bedarfslage der Personalentwickler entfernt, es verfehlte mit seinem Fokus auf Themen wie den europäischen Arbeitsmarktsystemen, der Beschäftigungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung oder der Gleichstellungspolitik im internationalen Vergleich - um nur einige der angekündigten Referatsthemen zu nennen - ohnehin die Zielgruppe der Personalentwickler.

Ob die Bildungsmesse 2004 ohne Kongress um die Gunst der Personalentwickler wird werben müssen, steht noch nicht fest. Fest steht jedoch, dass man sich auf Seiten der Veranstalter über den Termin der Veranstaltung noch einmal Gedanken machen wird. Mit dem angekündigten Termin vom 9. bis 13. Februar 2004 konkurriert man nämlich mit dem Aussteller- und Besucher-Attraktor Learntec, der stets wachsenden Messe zum Thema computerbasiertes Lernen am Standort Karlsruhe. 'Wir diskutieren jetzt den Termin 29.3. bis 2.4.', erläutert Ammann einen Alternativvorschlag der KölnMesse, die 2004 Ausrichter der Veranstaltung sein wird.

Was bereits feststeht, ist der 'neue' Name der Messe. Der neue Name ist der alte Name, die Bildungsmesse trägt nächstes Jahr wieder den Namen didacta. 'Die Bildungsmesse als Titel war ein Kompromiss. Beim Zusammenschluss mit der interschul vor einigen Jahren sollte nicht der Eindruck entstehen, eine Messe habe die andere geschluckt', erklärt Ammann. Inzwischen werde der Name Bildungsmesse jedoch auch von vielen regionalen Messen benutzt. Außerdem zeige sich am Sprachgebrauch vieler Aussteller und Besucher, dass die Messe für sie nunmal die didacta sei. 'Mit dem Namen knüpfen wir wieder an den Erinnerungswert an', begründet Ammann den Titelwechsel. Und hofft wohl darauf, dass die didacta in guter Erinnerung ist.
Autor(en): (nbu)
Quelle: Training aktuell 05/03, Mai 2003
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