Bericht zur Weiterbildung: Deutschland im unteren Mittelfeld

Fast alle sind der Meinung, dass man sich ständig weiterbilden sollte, doch weniger als die Hälfte tut es. Dieses Ergebnis geht aus dem 'Berichtssystem Weiterbildungsverhalten (BSW)' hervor, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) kürzlich vorgelegt hat. Befragt wurden 7.000 Personen im Alter von 19 bis 64 Jahren bezüglich ihres Weiterbildungsverhaltens im Jahr 2000. Demnach haben nur 43 Prozent an einer Maßnahme teilgenommen, obwohl über 90 Prozent Weiterbildung generell für wichtig halten. Im Vergleich zu 1997 - der Bericht wird im Drei-Jahres-Turnus erstellt - ist die Teilnahme um fünf Prozent zurück gegangen. Berufliche Qualifizierungsmaßnahmen wie Umschulungen oder berufliche Fortbildungen nahmen 29 Prozent wahr. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit im unteren Mittelfeld (siehe Grafik unten). Ganz vorne liegen Dänemark (49 Prozent), Norwegen (44 Prozent) und Australien (43 Prozent).

Auch informelle Weiterbildungswege werden in Deutschland weniger genutzt. Haben sich 1997 z.B. noch 52 Prozent mittels Lesen berufsbezogener Fach- und Sachbücher bzw. Fachzeitschriften beruflich weitergebildet, taten dies 2000 nur noch 44 Prozent. Das Selbstlernen durch Beobachten und Ausprobieren ist von 50 Prozent auf 45 Prozent ebenfalls zurück gegangen.

In Sachen Selbstlernen scheinen die Deutschen ohnehin nicht sonderlich ambitioniert zu sein. Auf die Frage: 'Haben Sie sich im vergangenen Jahr selbst etwas beigebracht - außerhalb von Lehrgängen oder Seminaren?' antworteten nur 39 Prozent mit ja. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Beim nächsten BSW sollen solche Fragen aber nicht mehr offen bleiben. Es ist nämlich vorgesehen, zukünftig auch nach den Gründen für das Weiterbildungsverhalten zu fragen.
Der Bericht ist im Internet abrufbar.