Berater im erweiterten Europa: Im Osten warten neue Märkte

Die EU-Osterweiterung bringt neue Chancen für die Beraterbranche mit sich. Der Grund: Viele westeuropäische Unternehmen verlagern Teile ihrer Produktion nach Osteuropa oder exportieren ihre Waren und Dienstleistungen dorthin. Bei diesen Veränderungsprozessen benötigen sie nicht selten beraterische Unterstützung.

Rémi Redley - Präsident des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. und Präsident der europäischen Dachorganisation der Unternehmensberaterverbände FEACO - empfiehlt westeuropäischen Beratern daher, verstärkt Kontakt zu osteuropäischen Beratern zu suchen und zu pflegen.

Vor allem mittelständische Beratungsunternehmen könnten sich durch Kooperationen mit osteuropäischen Kollegen bislang unerreichbar scheinenden Märkten öffnen. 'Die meisten kleinen und mittleren Unternehmensberatungen sind alleine nicht in der Lage, eigene Niederlassungen in entfernten Regionen zu eröffnen', weiß Redley um den Nachteil kleinerer Beratungshäuser im Vergleich mit international agierenden Beratungsgesellschaften. 'Nur durch verstärkte internationale Zusammenarbeit können Berater export- und outsourcing-orientierten Kunden ins Ausland folgen und ihnen auch dort die gewünschte Dienstleistung anbieten', meint Redley.

Bei der Wahl des Kooperationspartners sei allerdings Vorsicht geboten, schließlich würden Unternehmen bei grenzübergreifenden Verbünden die gleiche Beratungsqualität erwarten wie bei der rein nationalen Zusammenarbeit. 'Fachkenntnis, Qualität und Erfahrung der Unternehmensberater sind die wichtigsten Auswahlkriterien für Unternehmen', so Redley.

Beratern beim Finden geeigneter Partner helfen will die European Federation of Management Consulting Associations FEACO. Zu deren Services zählen Veranstaltungen wie Netzwerkforen sowie die Vermittlung von Adressen von Beratungsunternehmen. Der Mitgliederpool umfasst Berater aus 21 Ländern - darunter Polen, Tschechen und Ungarn.