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Befragung: Unternehmen sind unzufrieden mit ihrem Wissensmanagement

Mit dem Wissensmanagement ihres Unternehmens sind nur wenige Führungskräfte zufrieden. Das ergab eine Befragung von rund 300 Unternehmen durch das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) Mitte des vergangenen Jahres. Nur jeweils rund 20 Prozent beurteilen die Nutzung des verfügbaren Wissens und den Wissenstransfer zwischen Kollegen als gut oder sehr gut. Gleichzeitig halten aber nahezu alle Befragten (96 Prozent) das Thema Wissensmanagement für wichtig oder sogar sehr wichtig.
Immerhin machen sich sechs von zehn Unternehmen die Mühe zu ermitteln, was ihre Mitarbeiter nun eigentlich wissen sollten. Die meisten allerdings wenden dabei das Prinzip 'Pi mal Daumen' an. Lediglich 20 Prozent gehen systematisch vor, führen Bedarfsanalysen, interne Projekte oder moderierte Workshops durch.
Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, müssen Unternehmen jedoch auch externe Quellen zum Wissenserwerb heranziehen. Bevorzugt werden laut Befragung Weiterbildungen, Kooperationen mit Kunden, Zeitschriftenrecherchen, Konkurrenzanalysen und die Zusammenarbeit mit Zulieferern (siehe Grafik). Kaum genutzt wird dagegen die Möglichkeit, gezielt Experten einzustellen oder die Universitäten einzubeziehen. Dies gilt zumindest für kleine und mittlere Betriebe, Großunternehmen sind da weniger scheu.
Bei der Nutzung vorhandenen Wissens innerhalb des Unternehmens dominieren nach wie vor traditionelle informelle Wege: Man greift zum Telefon und fragt den Kollegen. Das betriebliche Vorschlagswesen dagegen nutzt jedes fünfte Unternehmen noch gar nicht. Zudem versprechen sich zwar über 80 Prozent der Firmen vom Intranet oder von Erfahrungsdatenbanken mehr Effizienz bei der internen Suche nach Informationen, tatsächlich genutzt wird die EDV in dieser Hinsicht jedoch nur selten.
Insgesamt zeigt die IAO-Befragung deutliche Unterschiede beim Thema Wissensmanagement zwischen Groß- und Kleinunternehmen. Während die Großen eher auf Szenariotechniken, Lernlabors, Erfahrungsaustausch mit Künstlern oder auf sogenannte Think Tanks setzen, bevorzugen kleine und mittlere Betriebe bekannte kreative Techniken wie das Brainstorming.
Autor(en): (nbu)
Quelle: Training aktuell 12/98, Dezember 1998
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