Offiziell ist es ein Teamentwicklungstag, doch eigentlich soll die neue Führungskraft eingeführt werden. Das Seminar zum Thema Mitarbeitergespräche zielt in Wirklichkeit darauf, die rüden Umgangsformen der Führungskräfte zu verbessern. Zwei Beispiele, wie sie in der Trainingspraxis häufig vorkommen: 'Bei vielen Trainings, vor allem zu soften Themen, verbergen sich hinter den vordergründigen Seminarzielen noch andere Wünsche der Auftraggeber', weiß Karl Heinz Lorenz, Leiter von Lorenz-Seminare Personality- & Competence- Training und langjähriger Trainer-Ausbilder.
Das kann zu Problemen führen, wenn die gewählte Weiterbildungsmaßnahme nicht zum inoffiziellen Ziel passt, sei es, weil sie inhaltlich auf etwas anderes ausgerichtet ist, weil sie zeitlich falsch dimensioniert oder die Formate ungeeignet sind. Unpassende Maßnahmen können kaum erfolgreich sein und führen bei Teilnehmern, Auftraggebern und den Trainern selbst zu Unzufriendenheit. Letztlich steht dabei auch der Ruf des Weiterbildners auf dem Spiel. Umso wichtiger ist eine gründliche Auftragsklärung.
Die beginnt gewissermaßen mit dem Ende: 'Es ist entscheidend, die genauen Ziele mit dem Auftraggeber abzusprechen', so Lorenz. Wie stellt sich die Ausgangssituation dar und was soll im Idealfall erreicht werden – solche Fragen müssen konkret und explizit beantwortet werden können. Dabei kommt es nicht nur darauf an, was wie trainiert werden soll. 'Während Inhalte in der Regel noch gründlich besprochen werden, bleiben vor allem die Rahmeninformationen häufig auf der Strecke', weiß Lorenz aus Erfahrung. Dazu gehören zum Beispiel Vorkenntnisse und Erfahrungen der Teilnehmer, absolvierte Weiterbildungen und vorhandene Hürden.
Extras:- Wege aus der Auftragsfalle
- Checkliste für die Auftragsklärung