Einen Fahrplan zur Einführung des 360°-Feedback hat die Twist-Unternehmensberatung, München, erstellt. Dieser beruht auf den Ergebnissen einer Studie zu dieser Form der Mitarbeiterbeurteilung durch Vorgesetzte, Kollegen und Kunden. Beteiligt haben sich 32 Unternehmen.
Die Handlungsempfehlungen der befragten Personalexperten fallen recht eindeutig aus: Zwei Drittel der Befragten stimmen dafür, das Instrument mit einer Top-down-Strategie einzuführen. 85 Prozent der Befragten wollen beim Start auf jeden Fall die Geschäftsführung in die Einführung eingebunden wissen.
Bei der Frage nach den Widerständen steht die Angst vor der Beurteilung und möglichen Konsequenzen mit 21 Nennungen an erster Stelle. Laut Twist gilt es daher, diese Sorge zu entkräften. Helfen könne z.B. ein Kick-off-Workshop. Die Hälfte der Befragten betont ausdrücklich, daß die Einbindung der Mitarbeiter eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg des Instruments ist.
Zu den Kunden als Feedbackgebern sagten 30 Prozent uneingeschränkt 'ja'. Die Hälfte der Befragten will die Externen jedoch nur unter bestimmten Bedingungen in die Beurteilung einbeziehen: Einige empfehlen sie lediglich für den Vertrieb, andere wollen das Verhältnis der Mitarbeiter zu den Kunden berücksichtigt wissen. Vier Experten sprachen sich generell gegen die Befragung der Kunden aus.
Für die Vermittlung des Feedbacks eignen sich laut Umfrage am besten Gespräche unter vier Augen (26 Nennungen). Es folgen Workshops mit 16 Nennungen. Fast einstimmig halten die Experten Follow-Up-Maßnahmen für das A und O des Erfolgs. Sie verstehen das Instrument als Auftakt zum Abgleich von Selbst- und Fremdbild, zur Erstellung eines Entwicklungsplans oder für Coaching-, Training- oder Mentoringsysteme.
Bleibt noch die Frage, wer mittels 360°-Feedback beurteilt wird: Fast 80 Prozent der Befragten halten das mittlere Management für die zentrale Zielgruppe. An zweiter Stelle folgt mit 25 Nennungen der Außendienst.