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Daniel Kahneman ist tot

Der amerikanisch-israelische Kognitionspsychologe und Wirtschaftsnobelpreisträger Daniel Kahneman ist am 27. März 2024 im Alter von 90 Jahren gestorben. Kahneman hat nicht nur das Feld der Verhaltensökonomie maßgeblich geprägt, seine Erkenntnisse waren und sind auch für die Managementpraxis von hoher Relevanz. Denn es ist nicht zuletzt ihm (und seinem 1996 verstorbenen Forschungspartner Amos Tversky) zu verdanken, dass das Bild vom „Homo oeconomicus“, dem rational nach seinem Vorteil entscheidenden Menschen, hinfällig wurde. Kahnemans und Tverskys Forschungen zeigten, dass Menschen häufig alles andere als rational denken und entscheiden. Stattdessen stießen die beiden Wissenschaftler auf kognitive Verzerrungen (Bias), denen wir, auf den Leim gehen. Für die auf Basis dieser Erkenntnisse entwickelte „Prospect Theory“ erhielt Kahneman 2002 den Wirtschaftsnobelpreis. Bekannt wurde der Wissenschaftler – der sich mit seinen Publikationen auch an die breitere Öffentlichkeit richtete – in Deutschland vor allem durch sein Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“. Darin erklärt er, dass Denkprozesse auf zwei Arten ablaufen können: intuitiv und auf der Basis von Heuristiken, also begrenzter Information, oder analytisch und tief. Kahneman warnte davor, sich zu optimistisch auf die fehleranfällige Intuition zu verlassen – was ihn in Opposition zu Forschern brachte, die die These vertreten, dass Menschen auch mit begrenzter, heuristischer Information rational entscheiden können.

Daniel Kahneman Von nrkbeta - IMG_4330, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=104292544

In Medien rief der Tod Kahnemans ein großes Echo hervor, auch in den Social Media wurden viele würdigende Stimmen laut. So schrieb Judith Mangelsdorf, Professorin für Positive Psychologie: „Kahnemans Erbe fordert uns auf, kritisch zu denken, unsere eigenen Entscheidungsprozesse zu hinterfragen, gerade jetzt in Zeiten der Polarisation, und stets nach Wegen zu suchen, die Grenzen unseres Verstehens zu erweitern, um mehr Füreinander zu schaffen.“

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