Für alle Fragen rund um unsere Webseite, unsere Medien und Abonnements finden Sie hier den passenden Ansprechpartner:
Ãœbersicht AnsprechpartnerAm 20. Januar 2022 ist im Alter von 105 Jahren die US-amerikanische Psychoanalytikerin und Psychotherapeutin Fanita English gestorben. English war eine „Ikone der Transaktionsanalyse“ (kurz: TA), eines psychotherapeutischen Ansatzes, der auf der Theorie beruht, dass Menschen zwischen verschiedenen „Ich-Zuständen“ (Eltern-Ich, Kindheits-Ich, Erwachsenen-Ich) wechseln. Fanita English bereichterte das wissenschaftliche Feld mit eigenen wichtigen Konzepten, etwa dem der Persönlichkeitstypen und der Theorie der Motivatoren. Folgt man ihrer Biografin Sigrid Röhl, dann hatte English ein sehr bewegtes, nicht immer glückliches, jedoch von tiefer beruflicher Erfüllung geprägtes Leben. Als Tochter einer jüdischen Familie lebte sie, wie Röhl es in einem Nachruf auf English beschreibt, zunächst in der Nähe ihres geliebten Großvaters in Rumänien. Nach vielen weiteren europäischen Stationen ihrer Kindheit und Jugend zog sie schließlich nach Paris, wo sie begann, Psychologie zu studieren. Im Zweiten Weltkrieg musste sie vor den Nazis in die USA fliehen, wo sie in den 60er-Jahren Schülerin beim TA-Entwickler Eric Berne war. In der Transaktionsanalyse fand sie dann auch ihr Lebensthema, wie es Röhl ausdrückt. Fanita English arbeitete nicht nur als Therapeutin mit dem Ansatz, sondern auch als Trainerin, Beraterin und Coach. Vielen war sie ein Vorbild und Leitstern, so auch für ihre Biografin, die ihrer liebevoll gedenkt: „Ich habe diese Frau geliebt und bewundert. Sie konnte Raum schaffen, in dem man sich entfalten und entwickeln konnte. Aber sie war auch bereit, zu konfrontieren, immer mit einer wohlwollenden Grundhaltung.“Â
Beitrag von Sylvia Jumpertz aus managerSeminare 288, März 2022