Auf den ersten Blick war es wie vor drei Jahren, auf der ersten elearnexpo Paris 2001: Eilig schoben sich im Palais des Congrès, der teuersten Pariser Kongress- und Messeadresse, Besucher von den Rolltreppen in Richtung Konferenzräume, die Messestände waren voll besetzt, und Ordnungskräfte versuchten zu verhindern, dass sich jemand ohne Badge in die teuren Vorträge einschlich. Einer von ihnen hielt mich an: Und tatsächlich, ich war falsch, hier fand der Kardiologenkongress statt.
Eine Etage höher bot sich ein anderes Bild: eine übersichtliche Ausstellung und ein gähnend leerer Vortragssaal mit 400 Plätzen, in dem sich bei der Eröffnungskeynote 30 Personen verloren. Der diesjährige Event schien die schlimmsten Befürchtungen zur e-Learning-Zukunft zu bestätigen. Die Stimmung unter den rund 40 Ausstellern war ebenfalls gedämpft: “Viele Anbieter existieren schlicht nicht mehr. Wir sind froh, dass wir überlebt haben”, so Marion Blanc von iProgress, dem größten französischen e-Learning-Anbieter mit Sitz in Puteaux bei Paris.
Dabei breitet sich das Corporate e-Learning auch jenseits des Rheins immer mehr aus - dies zeigt bereits ein Blick auf die zahlreich vorhandenen französischen Portale und Diskussionsforen: z.B. elearnactu.com, thot.cursus.edu, elearningagency.com. Nach der jährlichen Untersuchung von Le Préau, einem Marktforschungsinstitut der Pariser “Chambre de Commerce et d’Industrie”, sind die e-Learning-Aufwendungen der französischen Unternehmen in 2002 und 2003 stetig gestiegen. 41 Prozent der Firmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern setzten heute e-Learning ein, wobei bei einem Drittel mehr als zehn Prozent der Beschäftigten in den Genuss der - so der hier korrekte nicht-englische Begriff - 'e-formation' kommen.
Extras:
- Web-Links zu Veranstaltern, Anbietern und Projekten von e-Learning.