Bis 2010 soll jeder EU-Bürger mit einem eigenen ePortfolio ausgestattet sein. Dieses Ziel hat sich das European Institute for E-Learning - kurz: EIfEL - auf die Fahnen geschrieben. Denn, so heißt es in einer Erklärung des in Paris angesiedelten Instituts: „ePortfolios sollten das Medium für die lebenslangen Lerner und Wissensarbeiter des 21. Jahrhunderts sein.“ Der Grund: Sie ermöglichen die Planung, Entwicklung und Anerkennung von Lernleistungen und -ergebnissen.
Doch noch haben nur wenige Lerner ePortfolios für sich entdeckt. Einen möglichen Grund nennt Wolf Hilzensauer von der Forschungsgesellschaft Salzburg Research: „Der Begriff ePortfolio führt nach wie vor zu Missverständnissen: Für viele Bildungsexperten sind ePortfolios lediglich eine elektronische Variante der Bewerbungsmappe. Die Folge: Sie stempeln das Thema als wenig innovativ ab und setzen sich nicht weiter damit auseinander.“
Dabei ist die Bewerbungsmappe in den Augen des ePortfolio-Experten nur die Spitze des Eisberges: „ePortfolios sind viel mehr als eine Sammlung von Zeugnissen und Leistungsnachweisen - sie sind eine Lernmethode, die auf mehrere Prozesse herunter gebrochen werden kann. Neben der Analyse und Planung des Kontextes, in dem das ePortfolio erstellt werden soll, sind dies: die Sammlung, Auswahl und Verbindung von Artefakten, die Reflexion und Kommunikation, die Präsentation sowie die Bewertung und Beurteilung der Artefakte oder Reflexionen.“
Diese Prozesse sind es auch, die ePortfolios in den Augen von Veronika Hornung-Prähauser wertvoll machen: „Anders als bei einem klassischen papierbasierten Portfolio können Lernende nicht nur Dokumente oder Nachweise formellen und informellen Lernens wie Lebenslauf oder Zeugnis, sondern auch informelle Lernerfahrungen multimedial aufbereiten.“
Extras:
- Zielgruppe, Prozesstyp, Anbieter: sechs ePortofolio-Tools im Ãœberblick.
- Linktipps: Hinweise auf drei Seiten zum Thema ePortofolio.