Rekrutierung kennt keine Pause durch Rezession. 'Der Aufwand in den Personalabteilungen ist nicht geringer geworden', bestätigt Jürgen Rohrmeier von der Kienbaum Personalberatung, München. Der Experte für digitales Bewerbermanagement weiß auch, warum: 'Jetzt gehen viel mehr Blindbewerbungen ein.'
Anders als früher herrscht heute keine “Waffengleichheit” mehr zwischen Jobkandidat und Personaler. Heute können die Bewerber mit einem Klick ihre elektronischen Mappen an hunderte von Unternehmen schicken. Als Folge quillen die elektronischen Postkörbe der Personalabteilungen über; hinter vorgehaltener Hand äußern einige bereits ihren Unmut über die Flut. 'Statt zehn überlegten, werden 1.000 unüberlegte Bewerbungen herausgeschickt', weiß Christian Scholz, Professor für Betriebswirtschaftslehre, Organisation, Personal- und Informationsmanagement an der Universität des Saarlandes, dass sich die Personaler ärgern. Denn es hilft nichts: Auch die noch so lieblos zusammengeklickte e-Mappe will beantwortet sein. Allein mit diesen Routinearbeiten ist so mancher Personalverantwortliche voll ausgelastet.
Dabei ist die Lösung für die Bewerberschwemme theoretisch einfach: 'Mit Personalbeschaffung über e-Business-Plattformen können Kosteneffizienz und Auswahlqualität erheblich gesteigert werden', verkündete die Unternehmensberatung Mummert & Partner, Hamburg, unlängst in einer Veröffentlichung. Kürzere Reaktionszeiten und 30 Prozent Kostenersparnis seien mit e-Recruitment möglich, so das Versprechen. Wie funktioniert der elektronische Recruitment-Prozess? Welche Möglichkeiten und Lösungen gibt es?
Extras:
- Überblick: Die wichtigsten e-Recruitment-Methoden, deren Funktionsweise und Nutzen - vom Online-Stellenmarkt bis zur virtuellen Karrieremesse.
- Tabelle: Typische e-Rekrutierungswege kleiner, mittlerer und großer Unternehmen.