e-Learning gehört in Deutschlands Großbetrieben zum Unternehmensalltag. Der Mittelstand jedoch übt sich in Zurückhaltung, was das computerbasierte Lernen angeht. Dabei stehen KMU in einer Zeit, in der die Halbwertzeit von Wissen immer kürzer wird, vor ähnlichen Herausforderungen wie Konzerne: Auch sie brauchen Lösungen, die ihren Mitarbeitern den schnellen und situationsbezogenen Zugriff auf Informationen und Lerninhalte ermöglichen.
Dennoch ist es dem e-Learning-Markt bislang nicht recht gelungen, das Segment KMU zu erschließen - und das liegt zu einem Großteil an der Intransparenz dieses Marktes selbst. Wie einen geeigneten Anbieter, wie ein passendes Produkt finden? Wie abschätzen, welches Angebot tatsächlich hält, was es verspricht? Aus Sicht der Experten, die Ende Januar 2004 anlässlich des e-Learning Pressetages in Hagen zusammengekommen sind, sind dies Fragen, die Entscheider in mittelständischen Unternehmen ins Grübeln bringen und sie oft genug davon abhalten, ins webbasierte Lernen einzusteigen. Und nicht nur sie: Weiterbildungsanbieter ohne eigenes e-Learning-Angebot schlagen sich mit ähnlichen Problemen bzw. Befürchtungen herum, wenn es darum geht, das eigene Portfolio um den Faktor “e” zu erweitern.
Für den nötigen Durchblick sollen so genannte öffentliche Lernportale sorgen. Die Landespolitik jedenfalls setzt zurzeit mit Vorliebe auf diese Strategie, wenn es darum geht, einerseits dem e-Learning-Markt unter die Arme zu greifen, andererseits Weiterbildungsanbieter, KMU und Einzellerner quer durch alle Bevölkerungsgruppen an eine zeitgemäße Form des Lernens heranzuführen. Im Januar und Februar 2004 gingen denn auch mit dem WebKolleg NRW und der virtuellen IKT-Akademie Rheinland-Pfalz, kurz via-it, gleich zwei neue Portale an den Start, die aus öffentlichen Finanztöpfen gespeist werden.
Extras:
- e-Learning-Portale im Überblick: Adressen, Träger, Zielgruppe und Kursangebote