Outsourcing von ganzen Weiterbildungsabteilungen, Kostendruck und gekürzte Budgets, bohrende Fragen nach dem unternehmerischen Wert von Weiterbildungsmaßnahmen: Das Corporate Training steht wie das gesamte Bildungssystem in einem gravierenden Umbruchprozess. Und dass sich die mit vielen Erwartungen gestartete und dann durch den Dotcom-Crash schwer getroffene e-Learning-Branche nun fest etabliert hat, lässt sich ebenfalls nicht erkennen.
Als in den USA Mitte der 1990er Jahre der Begriff 'e-Learning' geprägt und das Internet als neues Vehikel für Geschäftsaktivitäten im Bildungs- und Trainingsbereich entdeckt wurde, startete eine Vielzahl von Firmen die Produktion von onlinefähigem Lerncontent, Autorentools und Lernmanagement-Software. Die am weitesten entwickelten Unternehmen schafften schließlich den Gang aufs Börsenparkett und prägen bis heute - auch international - das Erscheinungsbild der gesamten Branche.
Der vermutlich größte E-Learning-Anbieter der Welt ist IBM Global Services, die größte und umsatzstärkste (35 Milliarden US-Dollar in 2001) Sparte der IBM, die sich auf die Lern- und Lernmanagementprodukte der IBM und von Lotus stützen kann.
Als weiterer bedeutender Anbieter ist der Content-Provider Thomson NETg zu nennen, der 1990 unter dem Namen 'National Education Training Group' als Tochterfirma der National Education Corporation entstand. Heute ist Thomson NETg der wichtigste e-Learning-Stützpunkt des größten Fachverlags der Welt - der Thomson Corporation - und Kern der Business Unit Thomson Learning, deren Umsatz für 2003 auf 280 Millionen US-Dollar geschätzt wird.