Die Beletage steht naturgemäß im Rampenlicht. Für keine Gruppe von Managern interessieren sich Wissenschaft und Fachmedien mehr als für die Spitzenmanager in der ersten Leitungsebene. Und auch die lange Zeit von vielen Experten links liegen gelassenen Mittelmanager erfahren seit einiger Zeit vermehrt Aufmerksamkeit. Eine Gruppe von Führungskräften fristet aber nach wie vor ein Schattendasein: die der zweiten Führungsebene. In den langen Schatten der Vorstände werden diese Spitzenmanager gerne übersehen.
Dabei kommt gerade der zweiten Führungsebene eine der wichtigsten Rollen im Unternehmen zu – vielleicht sogar die wichtigste. In einer Umfrage des Galileo Instituts für Human Excellence bezeichnet immerhin jede fünfte Führungskraft die zweite Leitungsebene als 'die Säule des Unternehmens'. Die Mehrheit der 100 Befragten ist zudem der Meinung, dass den sogenannten F2-Führungskräften zu wenig Wertschätzung entgegengebracht wird.
Welchen Wert die F2-Führung für das Unternehmen hat, zeigt sich deutlich, wenn man sich die Arbeit der klassischen Unternehmensspitze einmal genauer anschaut. Hier wird Führung nämlich immer noch häufig als Einbahnstraße begriffen: Entscheidungen fallen, ohne vorher die Meinung betrieblicher Experten eingeholt zu haben. So kommt es, dass manche Strategie, die oben beschlossen wurde, unten nur schwer umzusetzen ist.
Die F1-Ebene erkennt diese Problematik nur selten: Hinter Implementierungsproblemen vermuten sie in der Regel zu schwache Vorgesetzte, die Pläne nicht nach unten durchsetzen. Unter den Führungskräften der untergeordneten Ebenen entsteht wiederum das Gefühl, dass 'die da oben' nicht wissen, was 'wir hier unten' eigentlich tun. Das Vertrauen in die Unternehmensführung sinkt – was auch auf die Motivation drückt.
Extra:- Entscheidungsstau, Schlingerkurs, mangelnde Wertschätzung – Typische Herausforderungen für F2-Führungskräfte