Ron Sommer hat seine eigene Methode entwickelt, Verständigung zu beschleunigen: Mit Mitarbeitern, die in sein Büro kommen, hält er Besprechungen mitunter stehend ab - niemand soll das Hinsetzen als Einladung dazu ansehen, sich zu lange an einem Thema festzuhalten, wird über den Arbeitsstil des Telekom-Vorstandsvorsitzenden berichtet.
Der Trend: Hop-Hop-Hop-Management greift um sich.Wo früher ein persönliches Gespräch geführt wurde, reicht heute ein Telefonat. Wo früher noch telefoniert wurde, werden nunmehr Voice-Mail-Nachrichten ausgetauscht. Der Brief ist durch das Fax ersetzt worden, das Fax wiederum wird durch papierlose elektronische Post verdrängt, und Besprechungen, stehend durchgeführt, dauern nach aller Erfahrung weniger lang als solche im Sitzen.
Diese Entwicklung hat einen tiefer liegenden Grund: Viele Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren Schlankheitskuren unterzogen, das organisatorische Credo lautet: Nie wieder Speck ansetzen. In diesem Umfeld wurde die Zahl der Leitenden reduziert - wo es früher fünf Chefs gab, reichen heute drei. Außerdem wurden Stellen für Mittelmanager reduziert, die Backoffices verkleinert und immer noch werden in Großunternehmen freiwerdende Stellen einfach nicht mehr besetzt. Stichwort sozialverträglicher Personalabbau.
Folge: Die Leitenden müssen mehr leiten und mehr delegieren, die Kontrollspanne steigt. Die Geleiteten müssen sich in weit höherem Maße selbst organisieren und kontrollieren, und für alle steigt die Zahl der wahrzunehmenden Kontakte und Aufgaben - nicht zuletzt durch die Segnungen der Projektorganisation.
All das verlangt nach einem neuen Führungsverhalten: 'Die Leitenden brauchen heute neue mentale und vitale Kraft', umreißt Josef Schmidt, Zeitplanungsexperte in Bayreuth, die Anforderungen, 'die Methode 'Ärmel hochkrempeln und los' funktioniert heute nicht mehr…