Der Klassiker:
Gähnende, gelangweilte, stumpfe Teilnehmer in Seminaren, Workshops oder ähnlichen Veranstaltungen mit acht bis fünfzehn Personen erlebt jeder Anfänger im Trainingsberuf. Wer das nach einem Jahr Trainingsarbeit immer noch erlebt, macht etwas falsch.
Die Versuche, das Desinteresse durch Zwischenspielchen auszugleichen, lösen das Problem nicht. Die geistigen Klimmzüge, die von Trainern gemacht werden, um einem Spielchen einen themenbezogenen Nutzen anzudichten, wirken manchmal komisch. Spiele kosten das, was dem Trainer bezahlt wird: die Zeit. Darum sollten zeitraubende Auflockerungsspiele nur in extremen Ausnahmefällen verwendet werden. Sie sind auch nur selten wichtig. Auch nicht homogene Teilnehmergruppen vom ersten Kontakt beim ersten Seminartag bis zur Verabschiedung am letzten Seminartages zu interessieren, zu fesseln, ins Geschehen einzubinden, sie viel lernen und üben zu lassen und die Anwendung des Gelernten und Geübten in der Praxis vorzubereiten - möglichst zu überwachen - das ist des Trainers Aufgabe.
Da ich im Laufe von 15 Jahren über zwanzig Kollegen als Trainer ausbildete oder coachte, hier meine Tips für muntere Seminare:
1. Die Vorbereitung für einen guten Kontakt mit der Gruppe beginnt schon mit der Bedarfsanalyse weit vor dem Seminar. Glauben Sie nicht an den vom Unternehmen gefundenen Trainingsbedarf (allein!). Die eigene Analyse sichert dem Trainer, daß er mit seiner Themengewichtung, seinen Beispielen und Praxisübungen (bitte nicht Rollenspiele) die höchstmögliche Wirkung erzielt.
2. Zur Stimmung im Seminar trägt eine gute Wegbeschreibung ebenso bei, wie die Hinweise zum Finden des betreffenden Seminarraumes im Hotel…
Beitrag von Max Meier-Maletz, Axel Rachow, Jürgen Höller, Peter Flume aus managerSeminare 35, März 1999