Die Belastung in Partnerschaft und Beruf und die damit einhergehende geringere Zeit für die individuelle Freizeit führt zu einem nicht unerheblichen Produktivitätsverlust für Unternehmen, abzulesen an erhöhten Krankheitszahlen und steigenden Fehlzeiten bei gleichzeitig sinkender Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter.
Auch ist ein wachsender Anteil von Arbeitnehmern nicht mehr bedingungslos bereit, der Mobilitätsanforderung von Unternehmen Rechnung zu tragen. 35 Prozent der berufstätigen Frauen und Männer mit Kleinkindern verweigern - z. B. aufgrund der zu erwartenden Belastung für das Familienleben - in den USA eine Stelle, die mit Schichtarbeit, Umzug, hohem Reiseanteil, intensivem Streß oder vielen Überstunden verbunden ist. Diese Arbeitnehmer kommen nach den unternehmerischen Ritualen kaum noch für eine Karriere in Frage. Gleichwohl ist es mehr als fraglich, ob die Bereitschaft zum Verzicht auf das Familienleben zum Erfolg einer anstehenden Beförderung beiträgt. Inzwischen belegen auch Studien, daß solche Kandidaten weder geeigneter noch ehrgeiziger waren als jene, die Rücksicht auf die Partnerschaft nahmen.Das Beziehungsgeflecht Arbeit, Freizeit und Partnerschaft ist jedoch nicht nur in konkreten Entscheidungen der Mitarbeiter sondern auch in ihren Gedanken präsent…
Beitrag von Prof. Dr. Richard K. Streich, Barbara Langmaack aus managerSeminare 30, Januar 1998