Ihre Zahl ist Legion, und keiner gleicht dem anderen: Verziert mit Glückskäfern, Blüten, Landschaften, spielenden Kindern, Papageien, Pop-Ikonen, Muscheln oder abstrakten Formen wetteifern sie um Farbenpracht und künstlerische Wirkung. Die Rede ist von Steinen, simplen Natursteinen. In großzügigen Beeten angelegt verwandeln nun Tausende von ihnen das Foyer der Hamburger Konzernzentrale der Otto Group in einen illustren Steingarten. Mitarbeiter und Besucher wandern staunend darin herum. Doch der künstlerische Aspekt spielt bei dieser Ausstellung nur die zweite Geige. Vielmehr ist die Ausstellung fulminanter Schlusspunkt eines Personalentwicklungsprojektes: Denn mit den Steinen will die Otto Group die Unternehmenswerte des Konzerns in den Köpfen ihrer Mitarbeiter weltweit verankern.
Rückblick: Hamburg im Frühjahr 2004. Die Verantwortlichen aus Marketing, Unternehmenskommunikation und Personalentwicklung bei Otto sind sich einig: Der Unternehmensverbund der Versandhaus-Gruppe muss gestärkt werden. 'Es gibt über 100 Otto-Unternehmen. Weitgehend werden sie selbstständig geführt', erklärt Jürgen Bock, Leiter Personalentwicklung und Leiter der Otto Group Academy, den Status quo. 'Durch stärkere Vernetzung erwarten wir Synergieeffekte wie den Austausch von Innovationen und Problemlösungsverfahren.'
Wieder stimmen die Otto-Verantwortlichen überein: Fundament einer stärkeren Vernetzung können nur gemeinsame Werte sein, die für alle Konzerneinheiten gelten. 'Gleiche Ideale vermitteln das Gefühl, am selben Strang zu ziehen, und erzeugen so ein Wir-Gefühl', begründet Bock. Doch der Personalentwicklungsleiter weiß auch: 'Werte im Vorstand zu entwickeln und den einzelnen Konzerneinheiten von oben überzustülpen ist wenig sinnvoll.' Bei einem solchen Vorgehen bestünde die Gefahr, dass die Werte von den Mitarbeitern nicht angenommen werden.
Extras:- Die wichtigsten Daten zum Projekt 'Meilensteine'
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