Weiterbildungsmarkt: Otto steigt ins Seminargeschäft ein

Die Lage am Weiterbildungsmarkt ist alles andere als rosig. Auf den ersten Blick wundert es da schon, dass sich die Hamburger Otto GmbH & Co. KG ausgerechnet das externe Seminargeschäft als zusätzliches Geschäftsfeld ausgeguckt hat. Unter dem Titel 'Otto Akademie' bietet sie in diesem Jahr erstmals ein Paket von gut 65 öffentlichen Seminaren aus den Bereichen Führung, Kommunikation, Datenverarbeitung und Selbstmanagement an. 'Wir haben seit mehr als 20 Jahren Weiterbildungserfahrung und von diesem fachlichen Know-how sollen auch andere Unternehmen profitieren', begründet Jürgen Bock, Leiter der Personalentwicklung bei Otto, den Schritt. Zudem hätten viele Fremd-Unternehmen, für die Otto bereits in der Vergangenheit v.a. beraterisch tätig war, Interesse an einem größeren öffentlichen Weiterbildungsangebot aus dem Hause Otto bekundet.

Allein altruistische Gründe haben den Konzern freilich nicht dazu bewogen, öffentliche Veranstaltungen auszurichten: 'Wir wollen unsere eigenen Teilnehmer in einigen, nicht firmenspezifischen Weiterbildungsfeldern mit Teilnehmern aus anderen Unternehmen mischen, weil wir uns davon einen fruchtbaren Erfahrungsaustausch versprechen', umreißt Bock eine Intention für den Aufbau des Geschäftsfeldes. Darüber hinaus verspricht sich der Konzern aber auch einen monetären Gewinn. 'Die Personalentwicklung von Otto genießt einen exzellenten Ruf,' begründet Bock, warum der Konzern guter Dinge ist, sich am externen Seminarmarkt erfolgreich etablieren zu können. Was die erfolgreiche Positionierung vermutlich unterstützen wird: Die Veranstaltungspreise liegen laut Bock bis zu 40 Prozent unter dem durchschnittlichen Marktniveau. So kostet die Teilnahme an einem zweitägigen Führungsseminar - einschließlich Verpflegung und Unterkunft - z.B. nur 1.000 bis 1.200 Euro.