„Es darf keine Bildungsverlierer geben. Es muss Handlungsmaxime aller Verantwortlichen für die Bildung sein, dass jeder nach seinen Möglichkeiten gefördert und gefordert wird. Niemand darf auf diesem Weg vergessen werden.“ Diesen Appell richtete Helmut Rau, Kultusminister des Landes Baden-Württemberg, an die Zuschauer, die auf der Bildungsmesse didacta in Stuttgart die Verleihung des Weiterbildungs-Innovationspreises 2008 verfolgten. Verliehen wurde der Preis zum achten Mal durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) – u.a. mit Unterstützung des Bonner Verlages managerSeminare. Wie üblich nahmen fünf gleichrangige Preisträger die mit 2.500 Euro dotierte Ehrung in Empfang.
An sie brauchte Minister Rau indes nicht mehr zu appellieren. Haben ihre aus insgesamt 186 Bewerbungen erwählten Weiterbildungsprogramme doch aus Sicht des BIBB nicht nur hohen Innovationscharakter, sondern auch ein lobenswertes Spektrum von Zielgruppen im Visier. Allein drei der fünf Gewinnerkonzepte richten sich jedenfalls an eine bislang auf dem Arbeitsmarkt benachteiligte Gruppe: Menschen mit Behinderungen, Ältere und Migranten.
Das Problem in Sachen betrieblicher Weiterbildung ist nämlich, wie BIBB-Präsident Manfred Kremer in seiner Festrede kritisierte, eines der Exklusion: „Wenn Firmen fortbilden, dann konzentrieren sie sich bis dato hauptsächlich auf den kleinen Kreis der Fach- und Führungskräfte“, so der Institutschef. Fördergelder, die für die Weiterbildung benachteiligter Zielgruppen bereit gestellt würden, blieben dagegen oft ungenutzt. Doch die auf solche Zielgruppen bezogene Weiterbildung ist aus Sicht des BIBB ebenfalls sehr wichtig: Für die Firmen, die in Zeiten des demografischen Wandels auf keine Human Resources verzichten können. Aber auch für Volkswirtschaft und Gesellschaft.
Extras:- Die prämierten Programme im Überblick
- Linktipp: Hinweis auf die Ausschreibung des Weiterbildungs-Innovationspreises für 2009