... als Sammelbegriff für alle Kolleginnen oder Abteilungen, die ihre eigenen Aufgaben nur effizient erledigen können, wenn ihnen von internen Lieferanten gut zugearbeitet wird. Das Phänomen ist keineswegs nur in Großunternehmen verbreitet. Auch in mittelständischen und kleinen Unternehmen werden interne Kunden von ihren internen Lieferanten versorgt – zumindest im Sprachgebrauch von Management und Beratern.
Interessanterweise findet dieses Organisationsdeutsch bei den Mitarbeitern selbst keinen Anklang. Wer spricht in der Montagehalle oder am Schreibtisch schon von der Kundschaft in anderen Abteilungen? Wer versteht sich als Serviceleister für die Kollegen? So gut wie niemand. Mit gutem Grund: Zunächst einmal passt der Begriff des internen Kunden schlichtweg nicht mit dem landläufigen Verständnis des Wortes Kunde zusammen. Denn als Kunde habe ich – in der Regel – die Wahl, wo wann und von wem ich ein Produkt oder eine Dienstleistung einkaufe. Diese Wahl ist innerbetrieblich nur in Ausnahmen gegeben. Geschweige denn, dass ich von meinen internen Lieferanten als König behandelt würde.