Auf dem Lehrplan von Schulleiterin Margret Rasfeld stehen vollkommen neue Fächer. Fächer, die nicht im Klassenzimmer gelehrt werden – und hier auch gar nicht gelehrt werden können. So helfen ihre Schüler im Fach 'Verantwortung' einmal in der Woche in einem Kindergarten, einem Altenheim oder einer Gemeinschaftsküche. Im Fach 'Herausforderung' suchen sie sich eine Aufgabe außerhalb der Schule, die sie auf sich allein gestellt bewältigen. Sie wandern zum Beispiel drei Wochen lang in einer Gruppe auf einem Pilgerpfad oder bewältigen beachtliche Strecken auf dem Fahrrad. Aber auch in den altbekannten Fächern ist an Margret Rasfelds Schule einiges anders: Die Jahrgangsstufen sieben bis neun lernen gemeinsam und voneinander. Der Frontalunterricht wurde komplett abgeschafft, die Lehrer verstehen sich nicht als Wissensvermittler, sondern als Lernbegleiter. 'Jeder lernt in seinem eigenen Tempo und wird dabei von den Lehrern unterstützt', berichtet Rasfeld unter donnerndem Applaus des Publikums.
Margret Rasfeld leitet eine Reformschule in Berlin. Auf dem Vision Summit Anfang September in Berlin präsentierte sie ihr pädagogisches Konzept, das perfekt zum Anliegen der Veranstaltung passte. Denn beim diesjährigen Gipfel mit dem Titel 'EduAction – Lernkultur Potenzialentfaltung' trafen sich über 1.300 Bildungsinnovatoren, die sich neuen Formen des Lernens verschrieben haben. 'Der große Aufbruch zur Bildung für das 21. Jahrhundert' stand auf dem Programm. Gekommen waren Bildungsexperten aus Schulen, Hochschulen, Stiftungen und öffentlicher Verwaltung, aber auch Manager und Personalverantwortliche großer Firmen wie DHL, Ergo und Deutsche Bank.
Vorgestellt wurden in zahlreichen Vorträgen, Workshops und Kurzimpulsen vor allem vorbildliche Modelle des Lernens.
Extra:
- Linktipps: Hinweise auf Webseiten mit weiterführenden Informationen