Das Interesse an der Unternehmenskultur hat in den letzten Jahrzehnten Höhen und Tiefen erlebt. Die Euphorie in den 1980er Jahren, eine neue Gestaltungsvariable für das Management von Unternehmen entdeckt zu haben, wich bald der Ernüchterung. Weder die Einführung von Champions noch das mehr oder weniger gute Nachahmen von vermeintlich erfolgreichen Unternehmen und deren Kultur zeigten besondere Wirkung.
Die erhofften Erfolge blieben meist aus. Und so wendeten sich Manager und Unternehmensberater in den 1990er Jahren handfesteren Gestaltungprozessen wie zum Beispiel dem Reengineering zu. Doch auch hier zeigte sich bald, dass an der Kultur im Unternehmenskontext wohl kein Weg vorbei geht, wenn solche Veränderungsprozesse erfolgreich implementiert werden sollen. Auch strategische Allianzen, Akquisitionen und Zusammenschlüsse lehrten die Achtung vor der Unternehmenskultur, die anscheinend auch den wirtschaftlichen Erfolg mit beeinflusst.
Doch was tun, wenn bisherige Versuche der Kulturgestaltung fehlgeschlagen oder trotz großer Anstrengungen die Ergebnisse kaum bemerkbar sind? Wie bei Veränderungsprozessen generell so kann es auch hier hilfreich sein, zunächst mögliche Gründe für das Misslingen zu untersuchen und die generellen Prämissen der gewählten Veränderungsansätze, -strategien und Gestaltungsmaßnahmen zu hinterfragen. Eine solche Analyse könnte zeigen, dass es trotz bisheriger schlechter Erfahrungen andere Möglichkeiten der Beeinflussung gibt, die vielleicht Erfolg versprechender sind.