Trainer kann sich jeder nennen, es reicht der Aufdruck auf der Visitenkarte. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Jeder, der glaubt, dieses Aufgabenfeld bedienen zu können, kann sich Trainer nennen. Zumeist passiert das aufgrund einer inhaltlichen Fach-Kompetenz: “Verkaufen, das kann ich und bring es anderen bei!” Das ist gut so, denn um glaubwürdig auf dem Markt aufzutreten, sollte ein Trainer Erfahrung mit den angebotenen Themenbereichen gesammelt haben. Die Dinge, die wir wirklich wissen, haben wir nicht gehört und gelesen, sondern erlebt und erspürt. Die inhaltliche Kompetenz lässt sich aus Einkäufersicht leicht hinterfragen. Referenzen und der eigene Erfahrungshorizont sind wichtige Kriterien dafür.
Diese Kompetenz ist allerdings nur das erste von drei Beinen für die Glaubwürdigkeit (Stühle mit drei Beinen können im Gegensatz zu den vierbeinigen nie wackeln). Die beiden anderen Kompetenzstränge heißen methodische und persönliche Kompetenz. Nur alle drei in Kombination machen den Trainer zum glaubwürdigen authentischen Trainingsprofi. Ist er methodisch gut präpariert, ohne dahinter eine überzeugte und überzeugende Persönlichkeit zu sein, wackelt sein Bild. So wirkt zum Beispiel perfekt angewendete Fragetechnik ohne intensive Neugierde auf die Inhalte der Antworten aufgesetzt und wenig glaubhaft, so wie jede Technik ohne die entsprechende innere Haltung eher glatt und schal und kaum überzeugend ankommt.
Nur wirklich gelebte inhaltliche, methodische und persönliche Kompetenz machen einen Trainer zu einem Trainer, der lehrt, ohne zu belehren, der berät, ohne zu bevormunden, der humorvoll agiert, ohne ironisch zu sein, der offen ist, ohne zu verletzten, der leitet und führt, ohne Macht auszuüben, der kompetent ist, ohne autoritär zu sein und der unterstützt, ohne Abhängigkeiten zu fördern.