Supervision ist Deutschlands beliebtestes Trainings- bzw. Beratungsformat. Zu diesem Ergebnis kommt die managerSeminare-Umfrage 'Trainingsmethoden 2008', an der sich 360 Weiterbildner beteiligt haben. Rund ein Drittel gab an, bei ihrer Arbeit 'immer' Supervision zu nutzen. 'Häufig' setzt knapp die Hälfte Supervision ein. Dass es Supervision im Ranking auf den ersten Platz geschafft hat, ist insofern nicht verwunderlich, da der Begriff im Weiterbildungsjargon mittlerweile sehr oft genutzt wird: Ob konkret, fallbezogen oder individuell – häufig wird jegliche Art von beruflicher Reflexion mit Hinzunahme einer zweiten Person als Supervision bezeichnet. Auf dem zweiten Platz finden sich die Simulationsmethoden. Vier Fünftel der Befragten nutzen Simulationen 'immer' oder 'häufig' in ihren Weiterbildungen, wobei in erster Linie Planspiele eingesetzt werden. Die Szenariotechnik ist die am zweithäufigsten genannte Simulationsmethode. Die aktuelle Beliebtheit dieser Methode der strategischen Planung könnte der demografischen Entwicklung geschuldet sein. Viele Unternehmen versuchen derzeit, sich auf das Szenario deutlich älterer Belegschaften und knapper Talente einzustellen. Während bei Simulationsmethoden am Modell gelernt wird, begleitet der Trainer beim so genannten Action-Learning Führungskräfte und Mitarbeiter bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen im Unternehmen. Diese Form des Lernens belegt im Ranking den vierten Platz. Davor, auf dem dritten Platz, findet sich die Mediation. Eine Platzierung des Verfahrens der außergerichtlichen Konfliktlösung auf dem Siegertreppchen war zu erwarten: Das Thema 'Konflikte' ist in der Weiterbildung ein Dauerbrenner.
Top-Verdiener nutzen seltener CoachingJenes Beratungsformat, über das in Weiterbildungskreisen in den vergangenen Jahren wohl am meisten diskutiert und geschrieben wurde, belegt den fünften Platz: Coaching. Bezüglich dieser Methode ergibt sich im Ranking einer der wenigen signifikanten Unterschiede zwischen den Gehaltsgruppen. In der Gruppe der Top-Verdiener (Jahresbruttoeinkommen über 75.000 Euro) belegt Coaching nämlich nur den elften Platz. Im Umkehrschluss könnte das bedeuten: Mit Coaching lässt sich offenbar (immer noch) nur schwer das 'große Geld' verdienen. Gerade noch in die Top Ten haben es entspannungsorientierte Methoden (9. Platz) und Großgruppenmethoden (10. Platz) geschafft. Allerdings gibt es im Ranking zwischen diesen beiden Platzierungen einen Bruch: Während rund 15 Prozent der Befragten angaben, 'immer' respektive 'häufig' Entspannungsmethoden einzusetzen, nutzen lediglich vier Prozent der Befragten 'immer' oder 'häufig' Großgruppenmethoden. Diese Zahlen können als Bestätigung für zwei Entwicklungen verstanden werden, die seit einigen Jahren zu beobachten sind. Erstens: Großgruppen-Methoden wie Open Space oder World Café sind rückläufig. Zweitens: Dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein tragen die Trainer in ihren Angeboten zunehmend Rechnung. Und zwar vor allem die weiblichen Weiterbildner. Betrachtet man nur deren Antworten, kommen entspannungsorientierte Methoden im Gesamtranking sogar auf Platz sieben. Bei den anderen Methoden konnten hingegen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern ausgemacht werden.
Die 'Top 10' der Trainings-/Beratungsmethoden
1. Supervision
2. Simulationen
3. Mediation
4. Action-Learning
5. Coaching
6. Psychotherapeutische Ãœbungen
7. Mentoring
8. NLP-Methoden
9. Entspannungsübungen
10. Großgruppenmethoden
Quelle: Umfrage Trainingsmethoden 2008, managerSeminare, Bonn 2008. An der Umfrage haben 360 Personen teilgenommen. Das Gros der Teilnehmer bilden die freien Trainer (62 Prozent). Die übrigen Befragten arbeiten überwiegend als angestellte Trainer (14 Prozent), nebenberufliche Weiterbildner (12 Prozent) oder als Personalentwickler (9 Prozent). Das Ranking wurde auf der Grundlage der prozentualen Ergebnisse auf folgende Frage errechnet: Wie oft nutzen Sie diese Trainingsmethode?