Was macht gute Führung aus? Diese Frage beforschen Wissenschaftler seit nun mehr als 60 Jahren. Zuerst stellten sie die Führungsperson in den Mittelpunkt der Betrachtung. Führende wurden als einzigartige Persönlichkeiten gesehen, denen Führungseigenschaften in die Wiege gelegt sind. Erst später konzentrierte man sich auf Führungsfähigkeiten und auf die Idee, dass diese nicht festgelegt sind, sondern gefördert werden können. Die Führungsstilforschung richtete wiederum ihren Fokus auf das Verhalten der Führungsperson in der jeweiligen Situation. Parallel wurden Theorien zur systemischen Führung entwickelt, die versuchten, die Frage aus der Perspektive der Organisation als Ganzes heraus zu beantworten.
Mittlerweile hat die Führungsforschung eine andere Richtung eingeschlagen. Sie konzentriert sich jetzt auf das 'Wie' der sozialen Interaktion zwischen Führungsperson und Geführtem. Besonders erfolgreich ist Führung dann, so der Befund, wenn die Führungskraft ihre Mitarbeiter emotional mitnimmt, sie intellektuell herausfordert, ihnen den Sinn der Arbeit vermittelt und sie inspiriert. Im Idealfall gehen Geführte und Führender eine Beziehung ein, in der sie sich so aufeinander einlassen, dass sie sich gegenseitig auf eine höhere Ebene der Motivation und Moralität entwickeln. Die Führungsforschung spricht in diesem Zusammenhang von transformationaler, wenn man so will, verwandelnder, Führung.
Ein Aspekt, der dieses Führungskonzept so besonders macht und ihm gerade aktuell wieder vermehrt Aufmerksamkeit einbringt: Transformationale Führung steigert nicht nur die Leistungsbereitschaft und -fähigkeit der Mitarbeiter, sondern auch ihr Wohlbefinden. Es ist nachgewiesen, dass der Führungsstil förderlich für die Gesundheit und die Arbeitszufriedenheit der Geführten ist.
Extras:- Die Bausteine transformationaler Führung: Einfluss - Motivation - Stimulation - Unterstützung
- Literaturtipps: Hinweise auf das Buch von Kerstin Riedelbauch - 'Persönlichkeitscoaching' - und ihre Dissertation, die im Internet verfügbar ist