Dass es nicht eine ideale Trainerpersönlichkeit gibt, ist gut. Gut für den Trainer, weil er sich sonst an einem 'Über-Trainer' orientieren müsste. Und für die Teilnehmer, weil die Individualität des Trainers, seine Ecken und Kanten, einen erheblichen Einfluss auf die Trainingsergebnisse haben. Und aus genau diesem Grund profitieren auch Auftraggeber von der Einzigartigkeit eines Trainers, die aus den unterschiedlichen Geschichten, Erfahrungen, Elternhäusern und Anlagen resultiert.
Das ist der eine Teil der Wahrheit. Der andere lautet: Es gibt sehr wohl Erwartungen von Teilnehmern und Auftragebern hinsichtlich der Persönlichkeit eines Trainers, wie sie zu sein hat und was sie auszeichnen sollte, nachzulesen in den unzähligen Anforderungskatalogen. Authentizität, Charisma, Charakterstärke oder Wertschätzung etwa gehören zu den Persönlichkeitsmerkmalen, die erwartet werden, die den Trainerjob erleichtern und einen großen Anteil am Erfolg ausmachen. Schließlich soll der Trainer nicht nur fachlich kompetent sein, sondern als Persönlichkeit überzeugen.
In der Interaktion mit den Teilnehmern werden die Einstellungen und Persönlichkeitsmerkmale des Trainers erkenn- und spürbar. Auch wenn der Trainer nicht - jedenfalls nicht primär - ein Modell für die Teilnehmer ist: Akzeptieren Teilnehmer die Trainerpersönlichkeit nicht oder erkennen sie sie nicht an, werden sie die vermittelten Inhalte weder aufnehmen noch umsetzen. Trainer sind eben nicht nur Vertrauenspersonen, sondern in Verhaltenstrainings vor allem Impulssetzer für Veränderungs- und Entwicklungsprozesse. Sie bieten den richtigen Resonanzboden für Teilnehmeranliegen, sind Sparringspartner und Unterstützer.