Talententwicklung rechnet sich

Zwischen Führungskräfteentwicklung und wirtschaftlichem Erfolg herrscht ein klarer Zusammenhang: Je besser die Leadership-Programme eines Unternehmens, desto rosiger die Zahlen. Diese Schlussfolgerung ziehen die Beratungsunternehmen AON Hewitt und RBL Group in ihrer Untersuchung 'Top Companies for Leaders 2011', für die sie 470 Unternehmen weltweit hinsichtlich Nachwuchsförderung und Geschäftserfolg durchleuchtet haben. Aus den Ergebnissen haben die Berater ein Ranking der besten Arbeitgeber für Führungstalente errechnet. Angeführt wird es von den drei US-Konzernen IBM, General Mills und Procter & Gamble. Als bestes deutsches Unternehmen schaffte es die Siemens AG auf den 20. Platz, was unter den Teilnehmerfirmen aus Europa die fünftbeste Platzierung ist.

Noch interessanter als der Listenplatz dürfte allerdings die Frage sein, was die Spitzenfirmen von den anderen abhebt. Der Hauptunterschied: Bei allen Top-Arbeitgebern – als solche wurden die ersten 25 Unternehmen im Ranking ausgezeichnet – ist die Führungskräfteentwicklung ganz oben aufgehängt, heißt, die Manager in der ersten und der zweiten Ebene spielen in den Programmen eine aktive Rolle. Bei neun von zehn der Top-Arbeitgeber engagieren sich die Senior Manager sogar als Coach oder Mentor des Führungsnachwuchses. Dass in diesen Firmen die Effektivität solcher Programme konsequent überprüft wird, verwundert vor dem Hintergrund des Engagements des Topmanagements nicht. Alle Top-Arbeitgeber evaluieren ihre Nachfolgeprogramme, 92 Prozent die Führungskräfteentwicklung, 84 Prozent ihre High-Potential-Förderung. Die Quoten der anderen untersuchten Unternehmen pendeln sich in diesen Punkten bei 50 bis 60 Prozent ein. Die Studie 'Top Companies for Leaders' führt Aon Hewitt jährlich seit 2002 durch.