'Die größte Herausforderung wird sein, herauszufinden, ob Sie leicht eingeschnappt sind.' Professor Dr. Jutta Allmendinger, streitbare Sozialforscherin aus Berlin, hatte sich im Vorfeld des diesjährigen ZukunftsForum Personal, so ihre Gedanken gemacht über die Fähigkeit der Personaler, Kritik einzustecken – insbesondere die ihres Diskussionspartners Oliver Maassen. Freimütig erzählte sie das dem Publikum, als sie mit dem ehemaligen Personalvorstand der Uni Credit Bank auf dem Podium saß und in eine spannende Debatte über Personalpolitik einstieg.
Es war der zweite Tag des Kongresses, der Anfang Oktober vom Personalerbündnis HR Alliance in München veranstaltet wurde. Was die rund 350 teilnehmenden Personalmanager erlebten, waren Diskussionen jenseits des Alltags-Kleinkleins: gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, Demokratisierung, Integrationsfragen. Kurz: Grundsatzdiskussionen, die auch für CEOs von Interesse hätten sein können. Die Debatten schraubten sich zeitweilig in derart luftige Höhen, dass ausgeprägte Pragmatiker im Publikum zu murren anfingen. Doch, was da in München diskutiert wurde, war zwar oft abstrakt und zuweilen eher ideenschnipselig als zu Ende gedacht, aber es zeigte, dass etwas am Gären ist in den Unternehmen.
Wie das Ende des Gärprozesses aussehen wird, darüber bestand zwar auch nach dem Kongress keine Klarheit. Aber eines trat deutlicher hervor als noch bei den Vorgängerveranstaltungen: die Einsicht, dass die Unternehmen in der Vergangenheit Fehler gemacht haben. Die Einsicht, dass sich etwas ändern muss – und zwar an den Strukturen und Prozessen.
Extra:- Social Contract 1.0 – Enterprise 2.0 – People X.Y.: Thesen der HR Alliance zu den Herausforderungen der Zukunft