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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag aus managerSeminare 298, Januar 2023
Testgelesen von Susanne Böttger-Schösser
Jan Foelsing und Anja Schmitz vermitteln in dem Buch ein ganzheitliches Bild des Themas Lernen im Kontext von New Work und schaffen eine Brücke von wissenschaftlichen Studien zu anwendbaren Erkenntnissen. Zu Beginn wird ein Blick auf den Wandel und die Entwicklung unserer Arbeitswelt geworfen. Die Autoren stellen dabei Modelle wie das Spiral Dynamics Modell und das New Work Development Framework vor. Im Anschluss erklären sie ausführlich, wie sich ein organisationaler Rahmen für New Learning sowie eine Fokusveränderung bzw. Lernkultur gestalten lassen. Darüber hinaus wird u.a auf lernförderliches Führungsverhalten eingegangen. Besonders spannend fand ich den Gastbeitrag von Nele Graf und Frank Edelkraut, der sich der Rolle der Personalentwicklung in der heutigen Zeit widmet. Darin geht es u.a. um die Anforderungen an und die Kompetenzen von HR jetzt und in Zukunft. Abgerundet wird das Buch durch die Vorstellung von Tools wie EdTech, was für Technikinteressierte relevant sein dürfte. Insgesamt bietet das Buch viel vertiefenden Input zu den Themen New Work und New Learning, ist jedoch aufgrund der vielen Fachbegriffe und Quellenangaben im Text keine einfache Lektüre. Praxisbezug ist vorhanden, er könnte jedoch noch deutlich mehr sein.
Informationsdichte | Die einzelnen Aspekte des Themas werden ausführlich erklärt und mit Quellen belegt. Erfahrene PE-Mitarbeitende hätten meines Erachtens nicht alle Erklärungen gebraucht (z.B. zu den Modellen), aber für die Vollständigkeit ist es gut, dass sie da sind. Aufgrund der sehr hohen Informationsdichte ist das Buch anspruchsvoll zu lesen. Punkte: 4 von 4 |
Visuelle Gestaltung | Die visuelle Gestaltung mit schlichtem Cover und – vor allem zu Anfang – optisch kaum unterbrochenem Fließtext betont den Charakter des Buchs als eine eher wissenschaftlich gehaltene Fachlektüre. In manchen Kapiteln sind bunte Grafiken, graue Kästen und QR-Codes zu finden, die das Buch optisch auflockern. Die Schrift ist aber sehr klein, was das Lesen erschwert. Punkte: 3 von 4 |
Gliederung | Das Buch ist klar strukturiert. Die vielen Kapitel und Unterkapitel, die auch im Inhaltsverzeichnis gelistet sind, geben einen guten Überblick. Einzelne Themen lassen sich dadurch schnell nachschlagen. Die Kapitel bauen aber auch gut aufeinander auf. Ein Literaturverzeichnis am Ende jedes Kapitels ermöglicht die Vertiefung der Inhalte. Punkte: 4 von 4 |
Verständlichkeit | Grundsätzlich ist das Buch verständlich geschrieben. Lesende werden direkt angesprochen (z.B. „Als hilfreiches Tool könnt ihr hierzu den Learning Framework Equalizer nutzen“), was die sonst eher wissenschaftliche Sprache auflockert. Die vielen Fachwörter und komplexen Inhalte erfordern jedoch volle Konzentration – eine leichte Lektüre für zwischendurch ist es also nicht. Punkte: 3 von 4 |
Eignung | Menschen, die sich mit New Work und Lernen in Organisationen befassen, finden in dem Buch nützliche Inhalte. Es eignet sich daher besonders für HR-Mitarbeitende, aber auch Führungskräfte dürften es interessant finden. Wer sich für die theoretischen Hintergründe interessiert, wird hier gut bedient. Ein leicht zugänglicher Ratgeber, der schnelle Praxistipps vermittelt, ist das Buch hingegen nicht. |
Relevanz | Die Autoren möchten in dem Buch die Verbindung zwischen gesellschaftlichem Wandel, organisationalen Strukturen, Technologie und Lernen aufzeigen. Das ist ihnen gut gelungen. Das Thema ist sehr aktuell und die Aufbereitung wissenschaftlich fundiert. Punkte: 4 von 4 |
Testgelesen von Sabine Langrock
Swantje Allmers, Michael Trautmann und Christoph Magnussen haben die Essenz von über 300 Podcasts sowie ihre Erkenntnisse aus Beratungsprojekten zu einem praxisnahen Buch zusammengefasst. Damit möchten sie Menschen für das Arbeitsleben stärken. Der erste Teil zeigt individuelle Ansatzpunkte für mehr Sinn, Stärkenorientierung und Erfüllung im Arbeitsleben auf. Der Fokus liegt auf relevanten Fragen rund um Selbstreflexion, Selbstmanagement, Gewohnheiten, Gesundheit und Resilienz. Der zweite Teil befasst sich damit, wie Zusammenarbeit in Organisationen wirksam gestaltet werden kann. Der Bogen wird hier sehr weit gespannt: Neben Artikeln zur Selbstorganisation, Agilität und Unternehmenskultur findet man konkrete Ideen für die Gestaltung sinnstiftender Meetings oder einen kurzen Einblick in das Zielsystem OKR. Der letzte Teil thematisiert zentrale gesellschaftliche Herausforderungen rund um Bildung, Technologie, Diversität und Nachhaltigkeit. Zusätzlich schlägt er mit Utopien wie Verantwortungseigentum oder dem bedingungslosen Grundeinkommen die Brücke zwischen Frithjof Bergmann und den brennenden Fragen unserer Zeit. Wer ein buntes Potpourri an Unternehmenseinblicken und Denkanstößen sucht, wird in dem Buch gut bedient.
Informationsdichte | Auf den 400 Seiten findet sich eine Fülle an Impulsen, Fakten und Beispielen. Manches wird jedoch nur kurz angerissen – z.B. das Thema Führung im Kontext von New Work verdient meines Erachtens deutlich mehr als 13 Seiten. Anstatt das Buch so breit aufzubauen, hätte ein Fokus auf die zwei Teile „Starkes Ich“ und „Starkes Wir“ in meinen Augen ausgereicht. Punkte: 3 von 4 |
Visuelle Gestaltung | Die Farbe Grün zieht sich durch das ganze Buch: Das grüne Cover mit schwarzen und weißen Pfeilen ist ein Blickfang, und die Grafiken sind ansprechend, Zitate lassen sich in der Schriftfarbe aber schlecht lesen. Im Buch dominieren längere Textabschnitte, die durch wenige Überschriften oder Grafiken unterbrochen werden. Dadurch wird das Querlesen und das Wiederfinden einzelner Passagen erschwert. Punkte: 2 von 4 |
Gliederung | Das Buch gliedert sich in drei Teile, bestehend aus fünf bis neun Kapiteln. Ein Stichwortverzeichnis wäre hilfreich – die Themen wirken zufällig aneinandergereiht, wodurch einzelne Aspekte schwer wiederzufinden sind. Im Kapitel „Freiheit“ gibt es etwa Gedanken zum Reiz-Reaktions-Schema und zur Emotionsregulation, was man auch im Kapitel „Resilienz“ vermuten könnte. Punkte: 2 von 4 |
Verständlichkeit | Die verwendeten Fachbegriffe und Studien sollten für die Zielgruppe kein Problem darstellen. Zahlreiche Praxisbeispiele, Zitate und Leitfragen tragen zum Verständnis bei. Zudem gibt es eine Fülle an Fußnoten und Quellenverweisen, die dazu einladen, sich vertieft mit den Themen zu befassen. Punkte: 4 von 4 |
Eignung | Das Buch richtet sich an ein breites Publikum: Führungskräfte, HR und Berater, aber auch an andere Mitarbeitende, die sich für New Work interessieren. Der Rundumblick regt dazu an, die Perspektive zu wechseln und den eigenen Horizont zu erweitern. Das Buch liefert zudem praxisorientierte Methoden sowie Unternehmensbeispiele. |
Relevanz | Im Buch finden sich hilfreiche Impulse und Tools für eine ganzheitliche Betrachtung von New Work. Für meinen Geschmack wird jedoch zu viel unter dem Begriff subsumiert. So geht es im Kapitel „Technologie“ z.B. um 3-D-Druck und Robotik, was interessant ist, aber nicht für jedes Unternehmen relevant sein dürfte. Dafür bleiben andere wichtige Themen wie Führung an der Oberfläche. Punkte: 3 von 4 |
Testgelesen von Borris Orlikowski
Carsten C. Schermuly sieht in puncto New Work eine Diskrepanz zwischen der gelebten Realität in der aktuellen Organisationslandschaft und dem, was seiner Ansicht nach möglich wäre. Dadurch, dass das Mögliche noch nicht eingetreten ist, sei New Work in vielen Unternehmen noch eine Utopie. Dem Autor zufolge liegen die Defizite von Unternehmen in einem zu einfachen Verständnis von New Work, einer zu zaghaften Digitalisierung von HR-Prozessen sowie einer mangelnden Diversität in Führungspositionen. Am Beispiel des fiktiven Unternehmens „Stärkande“ erläutert er 22 elementare Grundsätze der Zusammenarbeit, die er Axiome nennt. Jedes Axiom wird in einem eigenen Kapitel behandelt. In den Kapiteln geht es u.a. um Themen wie Psychologisches Empowerment, die sinnhafte Aufteilung von Arbeitszeit und New Pay. Die präsentierten Grundzüge der Holokratie sowie Schermulys Gedanken zu Leadership on demand räumen mit dem Trugbild auf, dass so etwas wie eine Homeoffice-Vereinbarung schon mehr oder weniger mit einem gelungenen New-Work- Konzept gleichzusetzen ist. Das Buch regt durch unkonventionelle Ideen – z.B. die, dass Führungskräfte regelmäßig durch ihr Team gewählt und abgewählt werden – zur Reflexion an. Ein Praxisleitfaden für die Umsetzung im eigenen Unternehmen ist das Buch aber nicht.
Informationsdichte | Obwohl das dargestellte Unternehmensbeispiel fiktiv ist, liefert es zahlreiche Anregungen, die das Buch informativ machen. Am ausführlichsten werden die Organe einer Holokratie erläutert. Alle anderen Axiome sind zwar deutlich kürzer gefasst, aber auch so gestaltet, dass sie für sich allein gelesen und verstanden werden können. Punkte: 4 von 4 |
Visuelle Gestaltung | Das Cover und das Layout sind ansprechend gestaltet. Die Schriftgröße des Fließtextes ist angemessen, bei den Grafiken könnte sie teils größer sein. So sind z.B. die abgedruckten E-Mails zu Beginn und am Ende des Buches kaum lesbar. Farblich abgesetzte Überschriften, bunte Schaubilder und Umbrüche machen das Lesen angenehm. Punkte: 3 von 4 |
Gliederung | Die Gliederung ist übersichtlich: Die Überschriften im Inhaltsverzeichnis, Querverweise auf andere Kapitel sowie ein Glossar vereinfachen das schnelle Auffinden von Inhalten. Das Literaturverzeichnis im dritten Teil ermöglicht außerdem, tiefer in die Themen einzusteigen. Punkte: 4 von 4 |
Verständlichkeit | Schermuly nutzt bildliche Beschreibungen, um Fachbegriffe verständlicher zu machen. So vergleicht er z.B. ein betriebliches Ökosystem mit einem See. Gehemmt wird der Lesefluss gelegentlich durch Wortneuschöpfungen wie „Holohier“, das sich aus den Begriffen Hierarchie und Holokratie zusammensetzt. Das Glossar hilft dabei, solche Neologismen schnell zuordnen zu können. Punkte: 4 von 4 |
Eignung | Beschäftigte aus den Bereichen Management und HR sowie Betriebsräte können aus dem Buch wertvolle Impulse für die Verwirklichung von New Work gewinnen. Schermuly betont aber selbst, dass die Axiome nicht für jedes Unternehmen gelten. Das stellt Lesende vor die Herausforderung, die eigenen real existierenden Prinzipien in ihrem Unternehmen zu erkennen und auf den Prüfstand zu stellen. |
Relevanz | Das Buch regt an, darüber nachzudenken, wie Arbeit im Sinne von New Work gestaltet werden kann. Als konkrete Schritt-für-Schritt-Anleitung sollte das Buch jedoch nicht herangezogen werden. Sein Nutzen besteht vielmehr darin, mit einem fiktiven Best-Practice-Beispiel das Zusammenspiel verschiedener Faktoren transparent zu machen. Punkte: 3 von 4 |
Testgelesen von Maite Ulazia
Der Autor kritisiert in seinem Buch die vermeintlich neue Arbeitswelt und macht aktuelle Entwicklungen anhand von Geschichten aus der Unternehmenspraxis erlebbar. Es geht ihm laut eigener Aussage nicht darum, New Work schlechtzumachen, sondern um das kritische Hinterfragen von Thesen und Mythen. Frischmuth widmet sich Themen wie Purpose, Disruption, agile Arbeitsmethoden, selbstführende Teams und Holokratie. An verschiedenen Stellen verdeutlicht er dabei Widersprüche, die er als „Bullshit-Alarm“ hervorhebt, z.B. die Selbstorganisation, die sich nicht von selbst entwickelt. Er nutzt viele Beispiele, die teils auf die Praxis realer Unternehmen eingehen (z.B. Netflix) und deren Hintergründe verdeutlichen. In einem Praxisbeispiel geht es etwa um eine Führungskraft, die die Mitarbeitenden auffordert, über alles offen zu reden; doch als ein neuer Mitarbeiter eine kritische Frage in die Runde wirft, wird dieser schroff ins Büro zitiert. Tabellen und Grafiken liefern ergänzende Fakten. Außerdem gibt es nach jedem Kapitel ein Fazit, in dem die behandelten Inhalte kurz zusammengefasst werden. Insgesamt bietet das Buch sowohl Menschen mit New-Work-Hintergrund als auch Neueinsteigern einen interessanten Einblick in Thesen und Mythen der neuen Arbeitswelt.
Informationsdichte | Die Informationen sind sehr gut aufbereitet, sodass Lesende einen vertiefenden Einblick in New Work bekommen. Viele Inhalte sind für Menschen, die sich mit dem Thema ausgiebig beschäftigt haben, nicht neu; dennoch sind sie interessant zu lesen. Besonders ansprechend sind die Praxisbeispiele, die selbst New-Work-Expertinnen und -Experten auf neue Erkenntnisse stoßen. Punkte: 4 von 4 |
Visuelle Gestaltung | Das Cover sieht ansprechend aus, im Innenteil wäre hingegen mehr Abwechslung schön gewesen. Es gibt eine Glocke, die auf den Bullshit-Alarm hinweist – von solchen Stilmitteln hätte ich mir mehr gewünscht. An manchen Stellen wird der Fließtext durch Grafiken aufgelockert, die jedoch teilweise sehr klein und schwer zu entziffern sind. Mehr Zeilenabstand würde dem Auge ebenfalls guttun. Punkte: 3 von 4 |
Gliederung | Das Inhaltsverzeichnis gibt einen guten Überblick über die vier Teile sowie die darin enthaltenen Kapitel. Zwischenüberschriften helfen bei der Orientierung. Das Fazit am Ende jedes Kapitels führt Lesenden noch einmal dessen Kerninhalte vor Augen. Es gibt jedoch kein Abbildungs- und Stichwortverzeichnis – das wäre hilfreich gewesen, um einzelne Themen besser wiederzufinden. Punkte: 3 von 4 |
Verständlichkeit | Der Sprachstil ist auch ohne Hintergrundwissen leicht verständlich. Anschauliche Beispiele verdeutlichen, dass der Autor sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigt hat. Es wäre meines Erachtens schön gewesen, an geeigneter Stelle mehr über Frischmuth und seinen beruflichen Hintergrund zu erfahren, um seine Thesen besser einordnen zu können. Seine Impulse sind aber auch so nachvollziehbar. Punkte: 4 von 4 |
Eignung | Das Buch eignet sich für Führungskräfte, HR, Coachs sowie für alle, die das Thema New Work aus verschiedenen Perspektiven betrachten wollen. Vor allem die kritisch beleuchteten Entwicklungen in der Arbeitswelt regen zum Nachdenken an. Man benötigt kein spezielles Vorwissen, sodass das Buch auch für New-Work-Einsteiger geeignet ist. |
Relevanz | Dieses Buch ist allen zu empfehlen, die sich inspirieren lassen und kritisch mit dem Thema New Work auseinandersetzen wollen. Spannend sind vor allem die Kapitel, in denen es darum geht, was in der Arbeitswelt wirklich zählt, z.B. Vertrauen und positives Denken, aber auch die Akzeptanz, dass Veränderungen ein ganz normaler Teil der Menschheitsgeschichte sind. Punkte: 4 von 4 |
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