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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag aus managerSeminare 321, Dezember 2024
Testgelesen von Michael Berger
In „Der Stellar-Approach“ wird ein immenser, um nicht zu sagen galaktischer Anspruch beschrieben: Es geht um nicht weniger als die Rettung der Welt – daher wohl auch der Name „Stellar“. Das Buch versteht sich als Transformationsbaukasten für die Zukunft von Unternehmen, mit dem Ziel, ein nachhaltiges und regeneratives Wachstum zu erreichen und damit nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch zum Fortbestand des Planeten beizutragen. Das Vorgehen dazu wird in drei Modulen beschrieben (Kontext, Richtung und Wirkung). Dabei wird versucht, die Komplexität der heutigen Welt und den entsprechenden Handlungsspielraum schematisch zu skizzieren: von Klimawandel und Ozeanversauerung über Energie, Wasser, Nahrung, Wohnen, soziale Netze, Geschlechtergerechtigkeit bis hin zu Frieden. Damit wird nolens volens eine – in der Welt natürlich vorhandene – Überkomplexität konstruiert, die für die Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen praktisch unüberschaubar und damit überfordernd wird. Dass „alle Managementebenen mit auf die Reise genommen werden“ sollen, ist dann ein Nachsatz, der wohl, meines Erachtens, zu kurz greifen dürfte. Das strukturell Wichtigste, ein „Transformations-Chart“, wird am Ende des Buches auf einer Seite dargestellt. Meiner Meinung nach zeigt sich aber auch hier eine Diskrepanz des Buches zwischen Anspruch, Rahmenbedingungen, Voraussetzungen und Methodik.
Informationsdichte | Die Informationsdichte ist einerseits sehr hoch und andererseits zu unspezifisch, um konkret nachvollziehbar zu sein. Es bleibt der Eindruck von idealistischer Überzeugungsarbeit. Die Leserschaft ist geneigt, zu den Statements zu nicken, da alles (zu) selbstverständlich dargestellt ist. Punkte: 2 von 4 |
Visuelle Gestaltung | Das Buch ist handlich, mit farbigem Layout. Es wirkt wie ein Praxishandbuch zur methodischen Anleitung von Arbeitsprozessen. Die Gliederung ist nachvollziehbar; dabei können auch einzelne Kapitel gelesen werden. Dies erfordert jedoch einen Überblick über das Gesamtkonzept, da sonst eine sinnvolle Einordnung nur schwer möglich ist. Die farbigen Bilder und Grafiken sollen die Inhalte ansprechend und lebendig darstellen. Punkte: 3 von 4 |
Gliederung | Die Gliederung besteht im Wesentlichen aus drei Abschnitten: Das Buch beginnt mit einem theoretischen Teil, der ökologische und systemische Grundlagen und Grundbegriffe beschreibt sowie die Prinzipien des sogenannten „Stellar-Approach“. Der mittlere Teil besteht aus dem Ansatz selbst und seinem Vorgehen. Der dritte Teil schildert die Zukunftsperspektive und enthält Listen für Workshop-Designs sowie ein Glossar. Punkte: 3 von 4 |
Verständlichkeit | Die Erklärungen ökologischer und ökonomischer Zusammenhänge sind verständlich. Es werden viele Fachbegriffe verwendet, die in einem Glossar erläutert werden. Das methodische Vorgehen wird exemplarisch beschrieben, aber wenig mit konkreten Inhalten gefüllt; es bleibt oft auf der Ebene allgemeiner Beschreibungen oder nur abstrakter Beispiele. Punkte: 3 von 4 |
Eignung | Die Autoren wenden sich an „alle, die praktisch anpacken wollen“. Das Buch ist insofern hilfreich, als es die Komplexität der Welt und die Zusammenhänge unseres Wirtschaftens und Lebens thematisiert. Als Anleitung zur Rettung der Welt, zur Transformation einer Organisation taugt es dagegen meiner Meinung nach nicht. Für diesen Anspruch ist der präsentierte Ansatz zu unspezifisch. |
Relevanz | Das Buch trifft insofern den Puls der Zeit, als es die Notwendigkeit zur Veränderung unserer Lebens- und Arbeitsweise thematisiert. Mich erinnert es an das Buch „Global 2000“, das sich vor 47 Jahren mit der Zukunft unseres Planeten beschäftigte, und soll eine Handlungsanweisung für jeden Mitarbeitenden einer Organisation sein, um die genannte Problematik im täglichen Arbeitsprozess aufzugreifen. Dieser Bogen kann theoretisch nachvollzogen werden, praktisch wird er jedoch überspannt. Punkte: 2 von 4 |
Testgelesen von Carmen Klein
Maria Hoffacker beleuchtet das Thema Nachhaltigkeit vor ihrem Hintergrund als, wie sie selbst betont, Pionierin im Umweltmanagement, als Meeresökologin und unter Berücksichtigung ihres Backgrounds in Neurowissenschaften. Sie zeigt anhand von Beispielen und Geschichten wie der eines kleinen Vogels, der Richtung Süden fliegt, sehr eindrücklich, wie wir unsere Glaubenssätze und unser Mindset ändern können, um nachhaltiges Handeln zu fördern. Das Buch, das immer wieder mit kleinen Übungen, Denkanstößen und Tipps gespickt ist, ist sehr inspirierend und kurzweilig geschrieben. Die Leserinnen und Leser werden zudem durch eingängige Zitate, z.B. Astrid Lindgrens „Pippi geht an Bord“, angeregt, über Nachhaltigkeit „einmal anders“ nachzudenken. Diese gut durchdachte Mischung führt dazu, dass auch die teilweise sehr wissenschaftlichen Passagen für die Leserschaft sehr unterhaltsam und gut verständlich sind. Den eigenen Anspruch, einen praktischen Leitfaden, „der die grundlegenden Konzepte der Nachhaltigkeit mit den Herausforderungen und Chancen für Unternehmen und Führungspersönlichkeiten verbindet“, hat die Autorin somit erfüllt. Das Buch liefert wertvolle Impulse für „den Menschen von morgen, für die Führungsperson der Zukunft“, sprich für Führungskräfte sowie Unternehmerinnen und Unternehmer, die Innovation und Transformation großschreiben.
Informationsdichte | Trotz einer sehr hohen, umfassenden und teils wissenschaftlich geprägten Informationsdichte ist das Buch sehr kurzweilig und zieht die Leserinnen und Leser in seinen Bann. Sie erhalten einen sehr guten Zugang zum Thema Nachhaltigkeit und erfahren, inwiefern Nachhaltigkeit als Transformator der Unternehmenskultur fungieren kann. Theorie und Praxis werden durch Podcast-Tipps und Online-Materialien ergänzt. Punkte: 4 von 4 |
Visuelle Gestaltung | Hält man das Buch in den Händen, so fällt zunächst das Cover ins Auge, welches recht formal und wissenschaftlich wirkt. Dieser Eindruck verfliegt jedoch nach dem Lesen der ersten paar Seiten. Durch die sehr lebhaft geschriebenen verständlichen Texte, die Grafiken, die Zitate und die auflockernden Übungen und Geschichten fällt das Lesen leicht. Punkte: 4 von 4 |
Gliederung | Das Buch ist inhaltlich klar und strukturiert aufgebaut. Diese Strukturierung spiegelt sich in sieben Kapiteln wider, die thematisch voneinander getrennt sind, aber ogisch aufeinander aufbauen. Das macht die Lektüre recht unterhaltsam und sehr interessant, auch wenn ein Querlesen eher nicht zu empfehlen ist. Die Denkweise der Autorin ist für die Leserschaft leicht zu greifen und zu verstehen. Punkte: 4 von 4 |
Verständlichkeit | Trotz der wissenschaftlich geprägten Theorie gelingt es der Autorin, den Inhalt sehr praxisorientiert und leicht verständlich darzulegen. Sie spricht die Leserschaft mit einer inspirierenden und sehr unterhaltsamen Art und Weise an, was dazu führt, dass das Buch einen wertvollen Mix aus Theorie und Praxis vermittelt und Lust auf Nachhaltigkeit macht. Punkte: 4 von 4 |
Eignung | Das Buch richtet sich an Unternehmerinnen und Unternehmer sowie an Führungs- und Nachwuchsführungskräfte, die ihr Verständnis von Nachhaltigkeit vertiefen und Begeisterung für das Thema wecken wollen sowie an praktischen Instrumenten interessiert sind, um Unternehmen erfolgreich in eine nachhaltige Zukunft zu führen. |
Relevanz | Das Buch vermittelt auf nachvollziehbare Art, wie das Mindset verändert werden kann, um nachhaltiges Handeln zu fördern. Die Autorin liefert konkrete Maßnahmen, Strategien und Werkzeuge, die die Leserinnen und Leser dabei unterstützen, sich für Nachhaltigkeit zu begeistern und an einer damit einhergehenden Unternehmenskultur zu arbeiten. Die gelungene Kombination aus Theorie und Praxis trifft den Zahn der Zeit. Punkte: 4 von 4 |
Testgelesen von Ulrike Reiche
„Unternehmen in Grün“ ist ein Fachbuch, das sich an all jene richtet, die ein nachhaltiges Leben führen wollen – vom Mitarbeitenden bis zum Unternehmenschef. Dem Autor geht es darum, bisherige Denk- und Handlungsweisen zu hinterfragen und einen Bauplan für die Ausrichtung grüner Unternehmen zu liefern. Dazu wählt der Autor einen interdisziplinären Ansatz, der naturwissenschaftliche Erkenntnisse ebenso berücksichtigt wie Politologie, Soziologie, Philosophie, Anthropologie und Ethik. Mit diesem gelingt es ihm, die Inhalte nicht nur theoretisch fundiert pragmatisch und praxisorientiert zu vermitteln. Die einzelnen Kapitel bauen inhaltlich aufeinander auf und können chronologisch gelesen werden. Es ist aber auch möglich, zu einzelnen Inhalten zu springen. Das erste Kapitel thematisiert die wichtige Rolle der Unternehmen bei der ökologischen Transformation der Gesellschaft. In den darauffolgenden sechs Kapiteln geht es darum, wie Unternehmen bei dieser in die Offensive kommen, um das Upgrade der Unternehmensziele, die äußeren rechtlichen Grundlagen, die interne Governance sowie die Baupläne des Managements und der Organisation als Ganzes. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen Wirkungen von grünen Unternehmen über den ökologischen Fußabdruck hinaus.
Informationsdichte | Das Buch ist gehaltvoll und verständlich geschrieben. Der Autor geht thematisch in die Tiefe, ohne sich in der komplexen Materie zu verlieren. Er beschreibt die verschiedenen Perspektiven und Handlungsfelder stets mit einem praktischen Bezug, sodass sich für die Leserinnen und Leser konkrete Anknüpfungspunkte im eigenen Wirkungskreis ergeben. Punkte: 4 von 4 |
Visuelle Gestaltung | Das Cover vermittelt die Attraktivität grüner Unternehmen: Menschen laufen über eine grüne Wiese auf einen Bürokomplex zu. Auch vom Material her symbolisiert das Buch Nachhaltigkeit: Es ist mit mineralölfreien Farben auf Recyclingpapier in kleiner Schriftgröße gedruckt. Der Text wird lediglich von einigen Schwarz-Weiß-Grafiken, Zitaten und ein paar Tabellen und Aufzählungen aufgelockert. Punkte: 3 von 4 |
Gliederung | Die Inhalte bauen systematisch aufeinander auf. Die Gliederung ist klar und verständlich und ermöglicht das gezielte Ansteuern einzelner Themen. Das erste Kapitel versteht sich als grundlegende Einführung. Der Autor vermittelt die Notwendigkeit der ökologischen Transformation der Wirtschaft und skizziert die komplexen Zusammenhänge zwischen Ökonomie, technologischem Fortschritt und gesellschaftlichen Interessen. Punkte: 4 von 4 |
Verständlichkeit | Insgesamt ist der Text gut lesbar, die Ausdrucksweise ist allgemein verständlich. Verschiedentlich werden in den Kapitelüberschriften erklärungsbedürftige Begriffe verwendet, z.B. „Lebenspositive Wirtschaft“, „Gesellschaftliche Missionen“ oder „Unternehmenslizenzen“. Die Begriffe werden im weiteren Text verständlich erklärt, irritieren jedoch zunächst. Punkte: 3 von 4 |
Eignung | Der Autor wendet sich nach eigenem Anspruch an alle, „vom Mitarbeiter bis zum Unternehmenschef“. Das Buch regt unabhängig von der beruflichen Rolle dazu an, die herkömmlichen ökonomischen Maßstäbe zugunsten nachhaltiger Ziele systematisch zu prüfen. Die von ihm aufgezeigten Handlungsfelder zielen auf strukturelle Bedingungen im Unternehmen ab, die von Führungspersonen beeinflusst werden. Insofern ist dieses Buch vorrangig für diese Zielgruppe interessant. |
Relevanz | Der Inhalt des Buches offeriert einen nachhaltigen Transformationsansatz in einer Zeit vielfältiger Zielkonflikte. Der Autor provoziert mit deutlicher Kritik an Unternehmen als System, die womöglich ideologisch erscheint. Wer zwischen den handelnden Menschen und systemisch bedingten Wirkungsmechanismen zu unterscheiden vermag, wird die skizzierten Lösungsansätze als Aufruf zum progressiven Handeln verstehen. Punkte: 4 von 4 |
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