'Macht kaputt, was euch kaputt macht' – Den frechen Sponti-Spruch hat das Institut für Fortbildung, Organisationsberatung, Coaching und Training Inscape International aus Köln zum Titel seiner Jahrestagung 2009 auserkoren, ihn allerdings mit Bedacht sowohl mit einem Ausrufe- als auch mit einem Fragezeichen versehen. Denn die psychoanalytisch ausgerichteten Kölner Trainer und Berater wollen bei der Veranstaltung, die vom 20. bis 22. November 2009 in der Domstadt stattfindet, sowohl die positive als auch die negative Seite destruktiver Gefühle beleuchten.
Ausgangspunkt ist die derzeitige wirtschaftliche und soziale Lage. Aus ihr erwachsen Gefühle wie Wut und Ärger, die sich, wenn sie unter den Teppich gekehrt werden, auf negative Weise Bahn brechen. 'Wenn wir lernen würden, mit ihnen umzugehen, könnte aus solchen Gefühlen jedoch etwas konstruktives Neues erwachsen', erklärt Inscape-Geschäftsführer Ullrich Beumer. Auf dem Kongress sollen Coachs, Supervisoren, Berater, Führungskräfte und Personaler deshalb genau hinsehen, Wut und Ärger erkennen und reflektieren, wie man sie nutzen kann, um Wandel herbeizuführen.
Zur Einstimmung wird am Abend des 20. November ein düsterer Film gezeigt, der anschließend von den Teilnehmern diskutiert werden soll: In 'Nuit de chien' (deutsch: Diese Nacht) von Werner Schroeter erlebt der Zuschauer in dramatischen Bildkompositionen eine Gesellschaft, die in einen Sog der Vernichtung geraten ist. Derart aufgerüttelt, starten die Teilnehmer am folgenden Tag ins eigentliche Kongressprogramm. In Workshops befassen sie sich unter anderem damit, welche Auswirkungen der Umgang mit Wut auf die Orga-nisationskultur hat und wie Firmen mit Konflikten umgehen sollten. Der letzte Veranstaltungstag hält derweil eine 'Wutprobe' für die Teilnehmer bereit: 'Sie sollen in Kleingruppen erzählen, welche Begebenheiten im Unternehmen und im Alltagsleben sie so richtig wütend machen – und dann gemeinsam überlegen, wie sie diese Wut sinnvoll kanalisieren können', erklärt Beumer.
Nach oben