Unternehmen sind komplexe Systeme. Vom kleinen Familienunternehmen bis zum supranationalen Konzern, sie alle bestehen aus einem Netzwerk von Managern und Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten, gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und dem Wettbewerb. Neben den sichtbaren System-Verzweigungen, die sich in Tabellen und Organigrammen erfassen lassen, gibt es auch eine Menge weicher und unsichtbarer Faktoren, vom Mobbing bis zum unbewußten Widerstand. Sie sind kaum in Zahlen zu fassen, können sich aber erheblich auf diese niederschlagen.
Systeme lassen sich nur verstehen, wenn man über ihre Einzelteile hinausblickt und das Ganze betrachtet. Im Sinne des Ganzen denken, fühlen und handeln zu lernen, ist die Grundlage systemischen Verständnisses. Eine Thematik, in die einzutauchen sich lohnt. Das dachten sich wohl auch die 18 Berater und Führungskräfte, die sich im Juli 1999 zu dem Seminar 'Systemische Strukturaufstellungen (SSA) und lösungsfokussierte Haltung' in dem attraktiven 'Unternehmerforum Lilienberg' in Ermatingen am Bodensee eingefunden hatten. Gemeinsam mit den beiden Seminarleitern wollten sie den Wert der SSA für die Führungs- und Beratungsarbeit untersuchen.
Eingeladen hatte der Schweizer Werner Nagel, der als Geschäftsführer der Bülacher Firma GFS zentralen Fragen zum Thema 'Führung und Zusammenarbeit' nachgeht. Sein Referent ist Prof. Dr. Matthias Varga von Kibéd (siehe Interview), der Mann, der gemeinsam mit seiner Frau Insa Sparrer die SSA entwickelt hat. Dieser eroberte vom ersten Moment an seine Zuhörer mit einer faszinierenden Mischung aus geballtem Wissen, der Erfahrung von 'einigen 1.000 Aufstellungen' und einem guten Gespür für Entertainment. Er verspricht den Teilnehmern, dass sie nach dem Seminar zwar keine kompletten systemischen Strukturaufstellungen durchführen können, wohl aber im imstande sind, neue Fragen zu stellen. 'Denn', so Varga von Kibéd, 'der wesentliche Wert dieser Arbeit ist eine veränderte Wahrnehmung.'…