Wer sie nur aus der Literatur oder vom Hörensagen kennt, hat kaum ein realistisches Bild von dem, was bei der Aufstellungsarbeit möglich wird. Viele Teilnehmer, egal ob Themensteller, Protagonist oder Zuschauer, sind beim ersten Mal der systemischen Organisationsaufstellung nur erstaunt darüber, was dort passiert. Bei häufiger Teilnahme stellt sich oft bei vielen die Überzeugung ein, dass es sich hier um eine funktionierende Methode handelt, mit der komplexe Situationen dargestellt und in gewisser Weise auch gelöst werden können.
Lars Jung, Teamleiter bei einem IT-Unter-nehmen, versucht die Mitarbeiter seines Teams dazu zu bewegen, mit ihm an einem Strang zu ziehen. Irgendwie klappt das aber nicht, egal was er bisher probiert hat. In einem Seminar lernt er die Methode der systemischen Aufstellungen kennen und stellt sich mit seinem Thema als Modell-Fall zur Verfügung.
Der Moderator lässt ihn die äußeren Umstände seines Arbeitskontextes kurz schildern und fragt dann nach den wichtigsten Beteiligten: Lars Jung entscheidet sich für fünf Kollegen sowie seinen Chef. Von den anwesenden Teilnehmern bittet er einige, sich als Protagonisten stellvertretend für die Kollegen, den Chef und sich selbst zur Verfügung zu stellen. Die Angesprochenen erklären sich dazu bereit und werden dann von Lars Jung mit entsprechenden Namenschildern versehen und unter Anleitung des Moderators in Position gebracht. Mit Hilfe von Fragen wie 'Wer steht wem wie nahe?', 'Wer schaut wohin?', 'Gibt es eine typische Geste, einen typischen Satz der betreffenden Person?' entsteht so relativ schnell sein Bild von diesem Team.