Supervision bedient sich eines einfachen Kunstgriffs. Sie nutzt die Unabhängigkeit eines in aller Regel externen Dritten für die Analyse und letztlich die Lösung eines personalen, kooperativen oder kommunikativen Problems. Das klingt simpel, setzt allerdings mindestens dreierlei voraus:
- Die Fähigkeit der Berater, sich auf eine Beratungssituation einzulassen und sie gleichzeitig von außen distanziert zu betrachten und verständlich zu deuten;
- die Fähigkeit des Auftraggebers, sich mit Neuem, Fremdem und von außen Kommendem auch innerlich nachhaltig auseinander setzen zu wollen;
- die Bereitschaft der Berater, sich in einem loyalen Arbeitsbündnis an den Entwicklungsaufgaben des Auftraggebers aktiv zu beteiligen.
Supervision ist heute überall dort gefragt, wo die Entwicklung einer Sache - eines Produktes, eines Verfahrens, einer Technologie - mit der Entwicklung von Personen, ihrer Kooperationsbeziehungen und ihrer Organisation intensiv verbunden ist. Supervision als Beratungskonzept zur erfolgreichen Vor-und Nachbereitung einer Produktumstellung, Supervision als Instrument, den kooperativen Ursachen für Fehlladequoten in einem Logistikunternehmen auf die Spur zu kommen, Supervision zur Einübung eines neu etablierten Führungsmodells oder als Unterstützung für diejenigen, die Führung übernommen haben.
Diese Liste der Anlässe für Supervision ließe sich fortsetzen. Allerdings: Der Berater muss genau diagnostizieren und das richtige Instrument empfehlen. Supervision ist kein Allheilmittel, mal ist auch eine Weiterbildung das Instrument der Wahl, mal ein Training, mal ein Coaching, mal eine Strukturentscheidung der Unternehmensleitung.